164 S., ISBN 978-3-8340-1180-0, 16,00€
Wenn Schülerinnen und Schüler nachweisbar über die Schulferienzeit einen Kompetenzverlust erleiden, dann verbirgt sich dahinter ein gesellschaftliches Problem der Bildungsbenachteiligung vornehmlich für Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf im sprachlichen Bereich, zumeist auch für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Forschungsbefunde zu negativen Effekten von Schulferien beziehen sich insbesondere auf die mehrwöchige Sommerferienzeit. Die Stadt Tübingen hat für die zweiwöchige Pfingstferienzeit eine spezifische Förderkonzeption aus Elementen der Sprachförderung und aus theaterpädagogischen Ansätzen konzipiert, die Stadt der Kinder. Welche Effekte zeigt diese Konzeption auf die Sprachentwicklung? Welche Folgen zeigen sich mit Blick auf ein breites Leistungsverständnis, beispielsweise auf Lernfreude und auf die Entwicklung sozialer Kompetenz? Diese zentralen Fragen wurden im Rahmen der Evaluation des Tübinger Pfingstcamps untersucht.
Die Kunst bei einer derartigen Konzeption liegt darin, einerseits hoch effiziente Förderprogramme zur intensiven Nutzung der verfügbaren Zeit zu entwickeln andererseits soll die Ferienzeit für Kinder und Jugendliche mit Erholung und Freude verbunden sein. Das Pfingstcamp sollte nicht als Abbild des gewohnten Schulalltags wahrgenommen werden. Dieser Balanceakt wurde in Tübingen mit einer Kombination aus dramapädagogischer Sprachförderarbeit und einem altersgerechten freizeitpädagogischen Angebot realisiert. Der Spannungsbogen des gesamten Programms führte nach intensiver theaterpädagogischer Arbeit zu einer öffentlichen Theateraufführung am Tübinger Neckarufer.
Der Evaluationsbericht des Tübinger Pfingstcamps Stadt der Kinder beschreibt die Konzeption, das Evaluationsdesign und zentrale Befunde. Der Band richtet sich an Akteure, die Bildungsprozesse in Kommunen bzw. Städten und an Schulen gestalten.