Universitätsbibliothek

Richtige Lizenzwahl im Open Access

Im Falle einer Open-Access-Publikation stehen Ihnen verschiedene Open-Content-Lizenzen und unterschiedliche Ausfertigungen an Verlagsverträgen zur Auswahl.

Für die Übernahme von Publikationskosten wählen Sie bitte die von Creative Commons bereitgestellte CC-BY-Lizenz bei Aufsätzen und CC-BY bzw. CC-BY-SA für sonstige Werke ohne weitere einschränkende Zusätze.

Die Rechteübertragung an den Verlag erfolgt in diesem Fall als „nicht-ausschließliche“, „non-exclusive“ bzw. „einfache“ Übertragung. Auf diese Weise bleiben Sie im Besitz Ihrer Nutzungsrechte und werden nicht an die rechtlichen Vorgaben des Verlages gebunden.

Eine solche Anpassung ist häufig auch nachträglich, nach Abschluss des Veröffentlichungsvertrags, möglich, wenn Sie darauf hinweisen, dass Ihre Publikation ansonsten nicht gefördert wird. Nach der Veröffentlichung sind Änderungen in der Regel nicht mehr möglich.

Problematik CC-NC-Modul

Die Lizenzen CC-BY und CC-BY-SA gelten als "echte" Open-Access-Lizenzen.
Nur unter ihrer Verwendung ist die Nachnutzung zu jedem verantwortbaren (und damit grundsätzlich auch kommerziellen) Zweck möglich.

Im Gegensatz hierzu ist vor allem der NC-Baustein (= NonCommercial) umstritten, da nicht eindeutig zu erkennen ist, in welchen Fällen eine kommerzielle Nutzung vorliegt. Durch diesen Baustein wird die Nutzung für alle ausgeschlossen, die nicht ausschließlich durch den Staat oder durch Spenden finanziert werden. Hierdurch können viele Nutzungsarten für die Wissenschaft entfallen. Plattformen freier Wissensgemeinschaften, wissenschaftliche Plattformen, die sich durch Werbeeinnahmen refinanzieren oder private und gemeinnützige Bildungs- und Forschungseinrichtungen können unter NC-lizenzierte Inhalte in vielen Fällen nicht einfach nutzen oder auf ihren Plattformen einstellen.

Hintergründe

DFG, Wissenschaftsrat, Vertreter der Allianz der Wissenschaftseinrichtungen raten eindrücklich zum Verzicht auf den NC-Baustein und erachten Open-Access-Publikationen, bei denen die CC-Lizenzen vom Verlag und nicht von den UrheberInnen vergeben werden, nicht als förderwürdig.

Die Universitätsbibliothek Tübingen möchte durch die Fokussierung der Förderung auf Veröffentlichungen unter CC-BY und CC-BY-SA dafür Sorge tragen, dass die finanzielle Unterstützung von Open-Access-Publikationen zur Verbreitung des Open-Access-Gedanken beiträgt.

Details zu den einzelnen vorgenannten Aspekten finden Sie auf folgenden Seiten:
https://www.projekt-deal.de/faq-fur-autorinnen/
https://open-access.network/informieren/rechtsfragen/verlagsvertraege
Empfehlungen zur Transformation des wissenschaftlichen Publizierens zu Open Access /Herausgeber Wissenschaftsrat