Philologisches Seminar

Konzepte

Erzähltheoretische Kategorien

Die Narratologie fragt nach den Bedingungen und Strukturen des Erzählens in Text, Bild, Film oder einem ähnlichen kommunikativ ausgerichteten Zeichengefüge. Neben der klassisch-hermeneutischen Frage nach dessen Inhalt (das Was? bzw. das Dargestellte) rückt damit besonders die Frage nach der Art und Weise der jeweiligen narrativen Präsentation in den Fokus (das Wie? bzw. die Darstellung). Dabei lässt sich auf eine breite Auswahl theoretisch fundierter Kategorien zurückgreifen, mit deren Hilfe sich epochen- und textsortenübergreifende Elemente der Erzählstruktur beschreiben lassen.

Die unten dargestellten Erzählkategorien führen an die wichtigsten narratologischen Themenkomplexe heran. Über den folgenden Link gelangen Sie zu allgemeinen Infos und Grafiken .


Angewandte Untersuchungsfelder

Die Analyse von Erzählstrukturen kann nicht nur helfen, das Verständnis über die innere Organisation des jeweiligen Untersuchungsgegenstandes zu vertiefen. Darüber hinaus lassen sich die Ergebnisse narratologischer Untersuchungen zu heuristischen Zwecken verwenden, um im interdisziplinären Kontext übergeordnete literatur- oder kulturwissenschaftliche Fragestellungen zu behandeln. So lässt sich beispielsweise die Ästhetik der  Gewaltdarstellungen (u.a. bei Catull, Ovid oder in Lucans Bürgerkriegsepos De bello civile) besonders gut mit den Kategorien von Zeit und Raum sichtbar machen und dabei mit modernen soziologischen Theoriekonzepten in Verbindung bringen ('Gewaltzeit'). Fragen nach der '(Post-)Modernität' antiker Dichtung öffnen dabei komparative Perspektiven für die Geschichte des Erzählens auch in diachroner und interkultureller Hinsicht.

Die folgende Übersicht versammelt eine Auswahl literatur- und kulturwissenschaftlicher Forschungsfelder, die in den aktuellen Projekten der Arbeitsgruppe eine Rolle spielen und die auf die eine oder andere Weise mit der Methode (post-)strukturalistischer Narratologie verknüpft sind.