Sarah Dessì Schmid ist seit Oktober 2013 Professorin (W3) für Romanische Philologie (Italienische und Französische Sprachwissenschaft mit Spanisch und Katalanisch). Sie ist Vorstandsmitglied des Deutschen Italianistikverbandes (DIV), der Società Internazionale di Filologia e Linguistica Italiana (SILFI), des Zentrums Vormodernes Europa der Universität Tübingen, des Institut Culturel Franco-Allemand, Tübingen und des SFB 1391 Andere Ästhetik. Nach ihrem Studium an der Università degli Studi di Roma "La Sapienza" (1990-1995) wurde sie mit einer vergleichenden Arbeit zu den Sprachtheorien von Ernst Cassirer und Benedetto Croce in Romanischer Philologie promoviert (Tübingen, 2003); mit einer Monographie zu Aspektualität hat sie habilitiert (Tübingen 2013; Umhabilitierung: Stuttgart 2013).
Als Geisteswissenschaftlerin fühlt sie sich der traditionellen romanistisch-vergleichenden Denkweise ebenso verbunden wie neueren theoretisch-linguistischen Ansätzen kognitiver Prägung und verbindet beide mit sprachphilosophischen und kulturwissenschaftlichen Interessen. In ihrer Forschung beschäftigt sich mit Semantik und Morphosyntax des Verbs (Aspekt und Aktionsart, Interaktion von TMA-Kategorien, modale Verwendungen des Imperfekts, Verbalperiphrasen) und funktionale Kategorien aus onomasiologischer Perspektive (Aspektualität, Modalität, Mirativität), Sprachphilosophie und Semiotik, Sprachgeschichte (Standardisierungstheorien, Sprachpurismus), Sprachwandel (Grammatikalisierungstheorien) und Varietätenlinguistik. Auch ihre jüngsten Forschungsprojekte sind thematisch in diesen Bereichen angesiedelt: "Verbale und nominale Aspektualität zwischen Lexikon und Grammatik" (mit W. Mihatsch, SFB 883: Bedeutungskonstitution, 2017-2021); "Purismus – Diskurse und Praktiken der Sprachreinheit", "Purismus und Ästhetik des Umgangs in der frühneuzeitlichen Konversationsliteratur", "Verfahren der Steigerung in der Epideiktik der Frühen Neuzeit" (mit J. Robert und D. Till am SFB 1391: Andere Ästhetik, 2019-2027).