12.07.2021
DFG-Projekt – Prof. Dr. Hans-Christoph Nürk (Arbeitsbereich Diagnostik und Kognitive Neuropsychologie)
"Replizierbarkeit grundlegender Befunde zu räumlich-numerischen Assoziationen in Online-Experimenten mit hoher Power (eSNARC)"
Prof. Nürk hat erfolgreich ein dreijähriges DFG-Forschungsprojekt über 250.000 EUR eingeworben. Projektstart: Oktober 2021
Räumlich-numerische Assoziationen (Spatial-Numerical Associations, SNAs) spielen eine grundlegende Rolle dafür, wie Menschen Zahlen repräsentieren und wie sie Mathematik lernen und anwenden. Unter den SNAs ist der Spatial-Numerical Association of Response Codes (SNARC, d.h. schnellere Reaktionen auf kleinere/größere Zahlen mit der linken/rechten Hand) der prägende Effekt und auch am gründlichsten untersuchte.
Trotz fast 30 Jahren Forschung sind jedoch viele zentrale Fragen noch immer ungelöst. Dies kann zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass frühere Ergebnisse mit kleinen Stichproben ohne ausreichende Power erzielt wurden. Da dies sogar für theoretisch wichtige Grundlagen des SNARC-Effekts gilt, macht dies das gemeinsam geteilte Fundament, auf dem zukünftige Forschungen aufbaut, wacklig.
Für dieses Projekt identifizieren wir drei grundlegende Fragen über den SNARC-Effekt, die wir in Large-Scale Online-Experimenten mit viel Power untersuchen wollen: (1) Automatismus – d.h., wie viel aktive semantische Verarbeitung der numerischen Stimuli erforderlich ist, um die räumliche Assoziation hervorzurufen; (2) Aufgaben(un)abhängigkeit - d.h., ob und wie sich SNAs je nach der spezifischen Aufgabe, die wir zu ihrer Messung verwenden, unterscheiden; und (3) Kontext(un)abhängigkeit - d.h., ob räumliche Assoziationen nur von relativen oder auch von absoluten numerischen Größen abhängen.
Für zukünftige empirische und theoretische Entwicklungen ist es essentiell, diese Grundlagen des SNARC-Effekts mit hoher Power zu klären, insbesondere ob und wann diese Effekte existieren oder nicht.
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