Institut für Erziehungswissenschaft

Sylvia Beck - Promotionsprojekt

Subjektive Relevanz gemeinschaftlichen Wohnens für eine individuelle Lebensgestaltung in der Späten Moderne (Arbeitstitel)

Zusammenfassung

„Gemeinschaftliches Wohnen“ ist ein in seiner Gesamtzahl (noch) seltenes aber stark wachsendes Phänomen. Es zeigt sich in vielfältigen Formen und Variationen und hat nach anfangs mehrheitlichen bottum-up-Aktivitäten mittlerweile auch zahlreiche politische und soziale AkteurInnen ins Boot geholt, - auch in Bezügen zu einer sozial nachhaltigen Stadtentwicklung.
Über den Bedeutungsgehalt gemeinschaftlichen Wohnens v.a. in subjektorientierter Perspektive auf die eigene Lebensgestaltung und vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlich veränderter Lebensverhältnisse und daraus resultierenden individuellen (Bewältigungs-)Anforderungen liegen bisher keine tiefergehenden Aussagen vor. Das Promotionsvorhaben will diese Forschungslücke schliessen und sucht nach Begründungszusammenhängen und Relevanzen gemeinschaftlichen Wohnens in einer subjektorientierten Perspektive, - mit dem Fokus auf biographischem Handeln der AkteurInnen, verstanden als individuelles Handeln im Kontext sich wandelnder gesellschaftlicher Verhältnisse der Späten Moderne und veränderter Wohlfahrtsstaatlichkeit. Die Kernfrage der Arbeit lautet: Welche subjektive Relevanz hat Gemeinschaftliches Wohnen für seine/ ihre AkteurInnen vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und persönlichen Rahmenbedingungen der Späten Moderne und den daraus resultierenden notwendig biographischen „Konstruktionsleistungen“ und Alltagsarrangements der Individuen?

Methodisches Vorgehen

Neben einer breit angelegten Dokumenten- und Diskursanalyse zu Gemeinschaftlichem Wohnen als Erschliessung des Forschungsfelds zeigen sich qualitative Methoden der rekonstruktiven Sozialforschung für die Untersuchung der subjektiven Sichtweise der AkteurInnen zentral. Angestrebt werden biographisch-narrative Interviews, um Einblicke in subjektive Sinndeutungen wie auch -brüche in Auseinandersetzung mit sozialen Gegebenheiten zu eröffnen, die in Bezug zu Gemeinschaftlichem Wohnen zu setzen sind. Die Interviews sollen insbesondere einen Blick auf das individuelle biographische Handeln der AkteurInnen eröffnen.
Zielgruppen bilden dabei Frauen und Männer in jungen Familien sowie der Generation 50plus. Sie zeigen sich als Hauptakteursgruppen Gemeinschaftlichen Wohnens und eröffnen aufgrund ihrer Übergangssituationen einen besonderen Blick auf die Herausforderungen der Späten Moderne.
Bezüglich der Auswahl der Projekte gemeinschaftlichen Wohnens sollen – im Sinne eines kontrastiven Vergleichs – möglichst verschiedene Grössen, Organisationsformen, Nutzungsdauern und personelle Zusammensetzungen erschlossen werden.

Laufzeit

2009-2013(14)

Finanzierung

Eigenprojekt
& Teilförderung durch FHS St. Gallen (CH) – Hochschule für Angewandte Wissenschaften
im Rahmen des Konzepts Förderstellen Mittelbau (Dauer: 09/2009-01/2011 & 02/2012-08/2013)

Kontakt

Sylvia Beck
e-mail: sylvia.beckspam prevention@fhsg.ch