Ungeachtet der vielfachen Zuschreibungen, dass Sport auch Beiträge pädagogisch-psychologischer Natur leisten soll, ist die Forschungslage hierzu defizitär und inkonsistent. In einem umfassenden sportpädagogisch und sozialpsychologisch fundierten Forschungsprogramm werden Beiträge des Schul- und Vereinssports zur Erziehung von Jugendlichen analysiert. Als theoretischer Ansatz wird hierbei eine Differenzierung zwischen den vom Sport ausgehenden erzieherischen (bzw. Sozialisations-) Impulsen sowie der auf der Rezipientenseite nachweisbaren Wirkung (in Form einer beeinflussten Verhaltensabsicht) unterschieden. Im Zentrum verschiedener Teilprojekte steht das Konstrukt der wahrgenommenen normativen Erwartungen, für dessen sportspezifische Erfassung ein Fragebogenverfahren entwickelt wurde. In verschiedenen empirischen Projekten werden die von Lehrern im Schulsport bzw. Trainern im Vereinssport vermittelten sozialen Normen analysiert und zu anderen Konstrukten in Beziehung gesetzt.