(Kein) Einfluss von Sportstättenausgaben auf Sportpartizipation
Im Rahmen des gemeinsamen Projekts von Forscherinnen und Forschern der Universität Tübingen (Institut für Sportwissenschaft, PI: Tim Pawlowski) und der Universität St. Gallen (Schweizerisches Institut für Empirische Wirtschaftsforschung, PI: Michael Lechner) wurden nun die Ergebnisse der zweiten Teilstudie zum Einfluss kommunaler Sportstättenausgaben veröffentlicht.
In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gemeinsam geförderten Projekt wurden umfangreiche Regionaldaten aus den amtlichen Statistiken mit Individualdaten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) verknüpft und analysiert.
Die nun in Economic Inquiry veröffentlichte Teilstudie, in der eine neue Methode zur Evaluation des Balancings bei kontinuierlichen Treatments entwickelt wurde, findet keinen signifikanten Zusammenhang zwischen den kommunalen Sportstättenausgaben und der Wahrscheinlichkeit sportlich aktiv zu sein.
Damit komplementiert das Paper die bereits in Labour Economics veröffentlichten Ergebnisse der anderen Teilstudie, wonach kommunale Sportstättenausgaben den individuellen Arbeitsmarkterfolg der lokalen Bevölkerung mittel- und langfristig begünstigen können.
In der Gesamtschau lässt sich festhalten, dass höhere kommunale Ausgaben für Sportstätten scheinbar zu einer Steigerung des Aktivitätsniveaus von bereits Aktiven führen. Signifikante Veränderungen bei vormals Inaktiven lassen sich hingegen nicht beobachten.
Referenz: Steckenleiter, C., Lechner, M., Pawlowski, T. & Schüttoff, U. (2023). Do local expenditures on sports facilities affect sports participation? Economic Inquiry, 1–26. https://doi.org/10.1111/ecin.13161