28.01.2013
Ein starker Abgang. Inszenierungen des Abtretens in Drama und Theater
Internationale Tagung vom 21. bis 22. Februar 2013
Als Karl-Theodor zu Guttenberg den Ort seiner dramatischen Rücktrittsrede demonstrativ über eine Treppe nach oben verließ, wurde ein Schauspiel geboten: Das Schauspiel des Abgangs. Der Blick fiel auf das spektakuläre Verlassen der (öffentlichen) Bühne. Während in der Politik theatralische Abgänge wie die von zu Guttenberg, Köhler, Käßmann oder Wulff neuerdings mit Spannung verfolgt werden, haben sie in der Dramen- und Theaterforschung bislang kaum Aufmerksamkeit erregen können. Dies verwundert umso mehr, stellt doch der Abgang eine basale Kategorie des Dramas dar: Wer auftritt, muss auch abtreten.
Ob Abgänge nun leise oder laut, durch die Hintertür oder Bodenklappe vor sich gehen: In jedem Fall generieren Abgänge Bedeutung und strukturieren das Drama – d.h. sowohl den Dramentext als auch die Aufführung. Als Gegenstück zum Auftritt ist der Abgang eine Bewegung weg vom Ort des Geschehens, er markiert das Ende von etwas, bereitet einen Moment der Absenz vor, kann Verlust, Entzug oder gar Tod bedeuten. Der Abgang kann aber auch in einem Kontext der Wiederholbarkeit auf die Rückkehr einer Figur oder einen (Neu-)Anfang vorausweisen.
Die internationale Tagung „Ein starker Abgang. Inszenierungen des Abtretens in Drama und Theater“ untersucht dieses vielfältige Bedeutungs- und Funktionsspektrum des Abgangs erstmals aus historischer und systematischer Perspektive. Weil der Abgang stets im Spannungsfeld von Text und Aufführung zu situieren ist, treten dabei Literatur- und Theaterwissenschaften in einen interdisziplinären Dialog.
Die Tagung findet vom 21. bis 22. Februar 2013 in der Wilhelmstr. 50, Raum 215 statt.
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