Nachrichtenarchiv
17.06.2013
Tübinger Japanologie kooperiert mit der Universität Tokyo
Förderung im deutsch-japanischen „DAAD-JSPS Joint Research Program“
Tübinger Japanologie kooperiert mit der Universität Tokyo bei der Weiterentwicklung eines Online-Übersetzungsprogramms
Wissenschaftler aus Tübingen und Tokyo arbeiten gemeinsam an einem Online-System für japanisch-deutsche Übersetzungen. Das System, das die Abteilung für Japanologie am Asien-Orient-Institut der Universität Tübingen und japanische Kollegen zusammen ausbauen, wird weltweit kostenlos im Internet verfügbar sein und nach der japanisch-englischen Übersetzung nun auch für Übersetzungen vom Japanischen ins Deutsche genutzt werden. Das System richtet sich an Übersetzer, die die Ausgangs- und Zielsprache beherrschen, aber Unterstützung bei der Vokabelsuche oder für Nuancen bei den Übersetzungen haben möchten. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt läuft seit April 2013 und wird von deutscher Seite vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert, von japanischer Seite über die Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) im „DAAD-JSPS Joint Research Program“.
Der Tübinger Wissenschaftler Dr. Ulrich Apel von der Abteilung für Japanologie ist auf deutscher Seite für das Projekt verantwortlich, auf japanischer Seite wird es von Professor Kyo Kageura vom Library and Information Science Laboratory an der Graduate School of Education der Universität Tokyo geleitet. Zum 21. bis 22. Juni 2013 werden die japanischen Projektpartner zu einer Tagung über japanisch-deutsche Wörterbücher an der Universität Tübingen erwartet: „Beyond general dictionaries – translation aids, collocation matching tools and specialized lexicons.“
Mithilfe der Fördergelder in Höhe von 22.000 Euro für die deutsche Seite und einem entsprechenden Betrag für die japanische Seite wollen die Wissenschaftler vorrangig eine Funktion des Online-Systems weiterentwickeln, über die Nutzer automatisch Vorschläge zur Übersetzung von Wörtern und Redewendungen erhalten. Mit der maschinenunterstützten Übersetzung sollen Nutzer auch bei komplizierten Texten oder Spezialvokabular leichter die richtige Formulierung finden. In dem Projekt werden die Wissenschaftler bereits erfasste Redewendungen, Verwendungsbeispiele, zusammengesetzte Wörter und ihre Ableitungen für eine maschinenunterstützte Übersetzung nutzbar machen.
Das Laboratorium für Bibliotheks- und Informationswissenschaften der Universität Tokyo arbeitet seit 2005 an der Entwicklung eines Online-Systems im Sinne von „Minna no Hon’yaku“ – auf Deutsch wörtlich „Übersetzen für alle“. In einer ersten Phase sollte es die Übersetzungsarbeit aus dem Englischen ins Japanische erleichtern. Nun soll das von Ulrich Apel entwickelte japanisch-deutsche Wörterbuch „WaDokuJT“ (http://wadoku.eu) in das System integriert werden.
Weitere Informationen:
Das Online-System für japanisch-deutsche Übersetzungen ist zu finden unter de.trans-aid.jp.
Tagung vom 21. bis 22. Juni 2013 an der Universität Tübingen: „Beyond general dictionaries – translation aids, collocation matching tools and specialized lexicons“
Kontakt:
Dr. Ulrich Apel
Universität Tübingen
Philosophische Fakultät
Asien-Orient-Institut – Abteilung Japanologie
Telefon +49 7071 29-73988
ulrich.apel[at]uni-tuebingen.de
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