21.10.2016
Universität Tübingen verleiht Juniorprofessor Johannes Großmann (Seminar für Zeitgeschichte) den Lehrpreis 2016
Juniorprofessor Johannes Großmann
Foto: Friedhelm Albrecht/Universität Tübingen
Juniorprofessor Johannes Großmann erhält 2016 den mit 2.500 Euro dotierten Lehrpreis der Universität Tübingen. Der Historiker hat zusammen mit Studierenden einen virtuellen Stadtrundgang zur französischen Besatzungszeit in Tübingen nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Dies Universitatis am Donnerstag, dem 20. Oktober 2016, statt.
Johannes Großmann ist seit Oktober 2012 Juniorprofessor für Westeuropäische Geschichte am Seminar für Zeitgeschichte der Universität Tübingen. Im Sommersemester 2015 veranstaltete er in Kooperation mit dem Deutsch-Französischen Kulturinstitut Tübingen und dessen Direktor, Dr. Matthieu Osmont, das Hauptseminar „Die Franzosen in Tübingen 1945 - 1949/92“. Aus dem Seminar entstand ein virtueller Stadtrundgang mit Texten, Bildern und Audioguide-Funktion zu wichtigen Orten der Besatzungszeit (http://franzosen-tuebingen.de/). Zudem konzipierte der Kurs eine Ausstellung im Deutsch-Französischen Kulturinstitut und bot eine Stadtführung im Rahmen der Reihe „Kennen Sie Tübingen?“ an. So konnten sich die Studierenden in verschiedenen Tätigkeiten eines Historikers als Stadtführer, Archivar, Journalist oder Kurator ausprobieren.
Neben seinem Bestreben, die Seminarergebnisse für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ermutigte Großmann seine Studierenden in besonderer Weise zum eigenständigen und praxisorientierten Forschen. Da es wenig bestehende Literatur zum Thema gibt, leitete er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, sich selbständig intensiv mit Archivquellen, Presseberichten, privaten Nachlässen und Bildmaterialien auseinanderzusetzen. Dafür organisierte er beispielsweise Exkursionen ins Stadtarchiv Tübingen und zum Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg. Darüber hinaus führten die Studierenden Zeitzeugengespräche mit Tübinger Bürgern, um sich einen bildhaften Eindruck der damaligen Verhältnisse zu verschaffen. So lernten sie die Grundlagen quellennahen Arbeitens sowie die Vor- und Nachteile der jeweiligen Quellenarten kennen.
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