Institut für Sportwissenschaft

Individualität im Zusammenspiel von Selbstregulation, körperlich-sportlicher Aktivität und Befinden im Alltag (ISABA)

Trotz des weit verbreiteten Wissens über den gesundheitlichen Nutzen körperlich-sportlicher Aktivitäten und verstärkter öffentlicher Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention wird immer wieder ein beträchtlicher Bewegungsmangel in der Bevölkerung konstatiert. Das Phänomen der hohen Prävalenz körperlich-sportlicher Inaktivität erscheint allerdings widersprüchlich, wenn es mit dem in der wissenschaftlichen Literatur prominent vertretenen Befund kontrastiert wird, dass die Ausübung sportlicher Aktivitäten zu einer Verbesserung des Wohlbefindens führt. Vor diesem Hintergrund wird in dieser Studie die Beschreibung und Erklärung von reziproken Beziehungen zwischen individuellen Handlungsvoraussetzungen, Sportengagement und Wohlbefinden angestrebt. Zentrale Fragestellungen dieser Studie sind, welche individuellen alltäglichen Bedingungen (wie z.B. Stress, aktuelles Befinden) einen Einfluss auf die Durchführung von sportlichen Aktivitäten nehmen und wie andersherum differenzierte körperlich-sportliche Aktivitäten und deren Erleben in Verbindung mit dem Befinden im Alltag stehen.

Um den Alltagsbezug methodisch herstellen zu können, wird ein Ansatz des ambulanten Assessments (Fahrenberg et al.) verfolgt. Derzeit werden über den Zeitraum von sieben Tagen (pro Proband) Daten erhoben. Hierzu finden über den Tag verteilt mehrere Befragungen (z.B. Befinden, Stressempfinden, Selbstkontrollkapazität) sowie vor und nach sportlichen Aktivitäten (z.B. situative Beweggründe, Kompetenzerleben, Beanspruchung) über ein Smartphone statt. Zusätzlich tragen die Teilnehmenden während Wachzeiten einen ekgMove-Sensor an einem Brustgurt, der körperliche Aktivität per Akzelerometrie misst sowie ein EKG ableitet. Hierdurch werden objektive Daten zum Aktivitätsverhalten sowie Intensitätsparameter bei sportlicher Aktivität erfasst.

Erkenntnisse aus der Studie sollen perspektivisch für individuelle Empfehlungen für körperlich-sportliche Aktivitäten genutzt werden und dadurch einen Beitrag zur Kompetenzbildung für Stress- und Erholungsmanagement durch körperlich-sportliche Aktivität leisten.

Ausgewählte Publikationen