Institut für Sportwissenschaft

UNILIFE-M: Lebensstil und psychische Gesundheit bei Universitätsstudierenden

Die Adoleszenz ist der Höhepunkt für das Auftreten vieler psychischer Probleme und ist eine Lebensspanne, in welcher viele junge Erwachsene ein Studium aufnehmen. Sie ist durch eine Veränderung verschiedener Lebensgewohnheiten gekennzeichnet, darunter vermehrte sitzende Tätigkeiten und körperliche Inaktivität, schlechtere Ernährungsgewohnheiten, verminderte Schlafqualität und erhöhter Drogenkonsum. In der Allgemeinbevölkerung wurden bereits Zusammenhänge zwischen solchen Lebensgewohnheiten und einem erhöhten Risiko für das Auftreten psychischer Probleme nachgewiesen. Die Rolle des sich verändernden Lebensstils für das Auftreten psychischer Probleme in der Adoleszenz ist bisher jedoch nur unzureichend empirisch untersucht.

Das vorliegende Projekt stellt eine internationale prospektive, multizentrische Kohorte in 70 Studienzentren aus 27 Ländern über fünf Kontinente dar. Ziel der Studie ist es, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Lebensstilfaktoren (Ernährung, körperliche Aktivität, Substanzkonsum, Stressbewältigung, soziale Unterstützung, erholsamer Schlaf und Aufenthalt in der Natur) und dem Verlauf der psychischen Gesundheit (Symptome von Depressionen, Angstzuständen, Manie, Schlafstörungen, Substanzmissbrauch, Unaufmerksamkeit/Hyperaktivität und Zwangsgedanken/ -verhalten) während der Studienzeit zu untersuchen.

Wir gehen davon aus, dass ein gesünderer Lebensstil und Veränderungen hin zu einem gesünderen Lebensstil (über alle Lebensstilfaktoren) mit einem geringeren Wachstum (Entwicklungsrisiko) psychischer Probleme (Depressions-, Angst-, Manie-, Zwangs, Psychose oder Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssymptome, Substanzmissbrauch oder Suizidgedanken) im Vergleich zu einem insgesamt ungesünderen Lebensstil verbunden sind. Wir gehen ferner davon aus, dass jeder spezifische Lebensstilfaktor sowie dessen Verbesserung mit einer geringeren Zunahme der einzelnen psychischen Gesundheitsprobleme einhergehen.

Mindestens 300 Erstsemesterstudierende pro Studienort werden über E-Mail-Listen, Podcasts, Werbung und Beiträge in sozialen Medien rekrutiert. Die Teilnehmenden werden nach der Prämessung zu 3 weiteren Messzeitpunkten untersucht (nach 1, 2 und 3,5 Jahren). Alle Lebensstilfaktoren und Indikatoren psychischer Gesundheit werden durch validierte Fragebogen erfasst. Die Hypothesen werden statistisch anhand latenter Wachstumskurvenmodelle getestet. Die Studie wird Anhaltspunkte für sensible Zeiträume für Lebensstilinterventionen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit liefern und evidenzbasierte Ziele für die Prävention psychischer Erkrankungen definieren.

Studienteilnahme
Ab Wintersemester 2023