Um Schüler*innen im Sportunterricht auf einen sinnvollen Umgang mit der Sport- und Bewegungskultur vorbereiten zu können, benötigt es professionell ausgebildete Sportlehrpersonen, die in der Lage sind, einen mehrperspektivischen und qualitätsvollen Sportunterricht zu gestalten. Aufgabe von Sportlehrer*innenbildung ist es, entsprechende Professionalisierungsprozesse in Gang zu setzen. Ein bedeutsamer Faktor der Professionalisierung sind Überzeugungen, da sie das professionelle Handeln (z. B. die Gestaltung von Lehr-Lernsituationen) maßgeblich steuern und als Filter sowie Rahmen bei der Aufnahme und Integration neuer Informationen (z. B. fachdidaktisches Wissen) wirken. Das Projekt untersucht, wie sich fachspezifische professionelle Überzeugungen in der ersten und zweiten Phase der Sportlehrer*innenbildung entwickeln.
In einer qualitativen Längsschnittstudie werden Gruppendiskussionen mit angehenden Sportlehrpersonen zu verschiedenen Zeitpunkten im Verlauf ihrer Ausbildung (von t1: Beginn B.Ed. bis t4: Referendariat) durchgeführt. Die erhobenen Daten werden mittels qualitativer Auswertungsverfahren (Thematic Analysis, Dokumentarische Methode) mit Blick auf fachdidaktische Prinzipien (z. B. Mehrperspektivität) sowie Aspekte der Unterrichtsqualität (z. B. kognitive Aktivierung) analysiert. Dadurch soll ein facettenreiches, detailbezogenes – auch tieferliegende und implizite Strukturen aufdeckendes – Bild von fachspezifischen professionellen Kompetenzen sowie von deren dynamischer Entwicklung gewonnen werden.
Das Projekt wird im Rahmen der intramuralen Projektförderung für Promovierte der Universität Tübingen gefördert.