Institut für Medienwissenschaft

08.07.2021

3,9 Millionen Euro Förderung für neues RHET AI Center

Mit Prof. Dr. Susanne Marschall und Dr. Erwin Feyersinger ist die Tübinger Medienwissenschaft und das Zentrum für Medienkompetenz im neu gegründeten Center for Rhetorical Science Communication Research on Artificial Intelligence (RHET AI) vertreten. Das Zentrum erforscht, wie gesellschaftliche Debatten über künstliche Intelligenz gelingen können.

Das Tübinger RHET AI Center ist eines von vier Zentren, die von der VolkswagenStiftung mit insgesamt 15 Millionen Euro im Rahmen der Ausschreibung „Wissenschaftskommunikation hoch drei – Zentren für Wissenschaftskommunikationsforschung“ gefördert werden. Unter der Projektleitung von Prof. Dr. Olaf Kramer entsteht das Zentrum als Kooperation des Seminars für Allgemeine Rhetorik, des Instituts für Medienwissenschaft und des Zentrums für Medienkompetenz der Universität Tübingen gemeinsam mit dem Department für Wissenschaftskommunikation des KIT, KI-Forscher:innen aus dem Cyber Valley und dem Praxispartner Wissenschaft im Dialog.

„Wir untersuchen, wie wir zu einer informierten kritischen Debatte über künstliche Intelligenz beitragen können, die ihrer enormen gesellschaftlichen Bedeutung Rechnung trägt“, beschreibt Kramer das Ziel des Zentrums. Mit den Mitteln der Geistes- und Kulturwissenschaften werden die Projektpartner:innen aktuelle Diskurse über künstliche Intelligenz untersuchen, um rhetorische, linguistische und audiovisuelle Elemente der kursierenden KI-Narrative in Gesellschaft, Medien und Kunst zu verstehen. „Im Prozess der Entstehung von Vorstellungs- und Denkbildern zur künstlichen Intelligenz spielen nicht zuletzt auch fiktionale Darstellungen aus Science-Fiction-Filmen eine Rolle“, so Susanne Marschall, die im Projekt das Thema visuelle Kommunikation erforschen wird. „Viele der aktuell eingesetzten KI-Systeme werden kaum als solche wahrgenommen und spielen bei visuellen Darstellungen – beispielsweise in populärwissenschaftlichen Kontexten – oft eine untergeordnete Rolle“, ergänzt Erwin Feyersinger.

Im RHET AI Center werden neue partizipatorische Kommunikationsformen und Formate zur besseren Vermittlung komplexer Forschungsergebnisse entwickelt und regional wie überregional erprobt werden. Dazu gehört auch die konstruktive Auseinandersetzung mit Konflikten, kollidierenden Interessen und den sozialen, kulturellen und ethischen Herausforderungen, vor die künstliche Intelligenz die Gesellschaft stellt.

Pressemeldung der VolkswagenStiftung

 

Zurück