Scherer untersucht kurze Spots, die – dramaturgisch und ästhetisch aufwendig gestaltet – für Ideen, Werte, Lebensregeln, konkrete Verhaltensweisen oder gar Weltanschauungen werben: Als Aufklärungskampagnen für umweltbewusstes Denken und Handeln zum Schutz vor mensch- und naturgefährdenden Klimawandel, für die Verbesserung der allgemeinen Gesundheit, für antidiskriminierende Familienbilder, für bewussten Umgang mit Urheberrechten, gegen Alkohol am Steuer. Solches „Social Advertisement“ findet sich etwa in den Werbeblöcken von Kino- und Fernsehprogrammen oder in den Timelines von Social-Media-Accounts.
Die Jury lobt die theoretisch und methodisch innovative Studie, in der Scherer filmwissenschaftlich, interdisziplinär und auf anschauliche Weise argumentiert. Die Studie regt zur Debatte an, ob, wie und mit welchen Formen der Propaganda in demokratischen Gesellschaften für Verhaltensanpassungen geworben werden kann.
Veranstaltung verpasst? Am Mittwoch, den 5. Juni, wurde vom SWR und der Medienwissenschaft der Universität Tübingen der Hans Bausch Mediapreis 2024 an den Filmwissenschaftler Dr. Thomas J.J. Scherer in der Alten Aula in Tübingen (Münzgasse 30) verliehen. Die Sendung zur Preisverleihung hat das Zentrum für Medienkompetenz der Universität Tübingen produziert. Übrigens: Wir bilden aus und unsere Auszubildenden Mediengestalter Bild & Ton haben diese Livesendung realisiert. Und unsere Mitarbeiterin Natalie Lenhof hat das informative Erklärvideo und die Einspieler der Sendung gemacht. Der SWR überträgt die Veranstaltung ab 18:30 im Livestream auf YouTube. Viel Spaß beim Anschauen!
Weitere Informationen zum Hans Bausch Medienpreis finden Sie hier.