Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung

assoziiertes Projekt

Individuelle und kontextuelle Bedingungen der Berufsfindung und des Eintritts in die berufliche Grundbildung

Wirkungen der Selektion WiSel

Jugendliche setzen sich im Verlauf der Sekundarstufe I zunehmend mit der anstehenden Berufswahl auseinander, was von den Jugendlichen selbst aber auch in Wechselwirkung mit den Bezugspersonen und dem gesellschaftlichen Umfeld geschieht. Inwieweit die Wahl eines Lehrberufs passend ist, erweist sich allerdings oft erst nach dem Übergang in eine berufliche Grundbildung. Vorliegende Studie untersucht individuelle und kontextuelle Bedingungen der Berufsfindung und des Eintritts in die berufliche Grundbildung. Den primären theoretischen Ausgangspunkt bildet dabei das sozial-kognitive Laufbahnmodell von Lent, Brown und Hackett (1994), in welchem die kontextuellen Faktoren mit Blick auf den Gegenstand und die Bedingungen des Schweizer Bildungssystems spezifiziert wurden.

Die Studie setzt das SNF-Projekt Wirkungen der Selektion (WiSel I) längsschnittlich um zwei Messzeitpunkte fort (Zielstichprobe gesamt: 2370 Jugendliche). Dazu wurden mit standardisierten Fragebögen im 9. Schuljahr Aspekte von Handlungen und Einstellungen im Berufsfindungsprozess sowie damit zusammenhängende Kontextfaktoren erfasst. Im Frühjahr 2017 werden die erlebte betriebliche Einführung sowie die Bewährung der Berufswahl mittels einer Kombination von Fragebögen und CATI erhoben.

Mit dem Projekt wird neben dem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse, die Transitionsforschung in der Schweiz weitergeführt und gestärkt. Das Projekt ermöglicht die Weiterentwicklung von theoretischen Modellen der Berufsfindung und des Eintritts in die berufliche Grundbildung. In praktischer Hinsicht liefert das Projekt voraussichtlich für Schulen und Berufsberatung, aber auch für die Steuerung der Berufsorientierung und die Lehreraus- und -weiterbildung hilfreiche Grundlagen zur Unterstützung von Jugendlichen im Berufsbildungsprozess (Optimierung der Nahtstelle I). Schliesslich liefert es Erkenntnisse, wie Betriebe neu eintretende Jugendliche einführen und begleiten können.

Projektleitung
Prof. Dr. Markus Neuschwander (markus.neuenschwanderspam prevention@fhnw.ch)
Prof. Dr. Stephan Schumann (stephan.schumannspam prevention@uni-konstanz.de)

Projektmitarbeiter
Jennifer Fräulin (jennifer.fraeulinspam prevention@fhnw.ch)
Andreas Jüttler (andreas.juettlerspam prevention@uni-konstanz.de)

Laufzeit: 11/2015 – 05/2019

Finanzierung
Das Projekt wird vom schweizerischen Staatsekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) gefördert.

Datensatz
Es wird ein neuer Längsschnittdatensatz mit Daten vom 5. Schuljahr bis zum ersten Jahr nach Schulaustritt erarbeitet. Vom 5.-7. Schuljahr liegen Fragebogendaten von Kindern, Eltern, Lehrpersonen und Leistungstestergebnisse für Deutsch und Mathematik vor. im 9. Schuljahr gibt es Fragebogendaten. Im ersten Jahr nach Schuljahr sind Telefoninterviews und Fragebogen geplant.