Aktuelles
18.11.2025
Internationale Kooperationen in Zeiten der Krise
Universität Tübingen und UCI Irvine unterschreiben Memorandum of Understandning zur Formalisierung der intensiven Zusammenarbeit
In einer Zeit, in der internationale Zusammenarbeit und wissenschaftliche Freiheit weltweit unter Druck stehen, setzen das Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Eberhard Karls Universität Tübingen und die School of Education, University of California, Irvine (UCI) ein bewusstes Zeichen für Offenheit, gegenseitiges Vertrauen und den gemeinsamen Anspruch an exzellente Forschung und Lehre.
Am 24. Juni 2025 haben die beteiligten Parteien, Ulrich Trautwein, Direktor des Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung, und Julie A. Washington, Direktorin der School of Education and der University of California, Irvine auf amerikanischer Seite ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Die Vereinbarung zielt darauf ab, die langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit im Bereich der Bildungsforschung zum einen zu formalisieren und zum anderen systematisch zu vertiefen. Das Hector-Institut konnte bereits einige Forscher:innen, u.a. Nia Nixon als Gastprofessuren gewinnen. Geplant sind unter anderem der Austausch von Wissenschaftler:innen sowie die Entwicklung gemeinsamer Lehrangebote.
“Das Memorandum ist mehr als eine formale Vereinbarung. Es ist Ausdruck eines gemeinsamen Verständnisses von guter Wissenschaft: international vernetzt, transparent in der Zusammenarbeit und getragen von gegenseitigem Vertrauen. Damit schaffen wir die Grundlage für langfristige Partnerschaften in Forschung, Lehre und akademischem Austausch”, betont Ulrich Trautwein, geschäftsführender Direktor des Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung.
Auch Nia Nixon, Associate Professor an der University of California, Irvine, unterstreicht die Bedeutung der Vereinbarung: „This partnership provides an excellent opportunity to advance collaborative research and to foster innovative approaches to student learning across borders.“
Die Kooperation wird unmittelbar mit gemeinsamen Projekten unterlegt. So arbeiten Wissenschaftler:innen beider Institutionen im Projekt „Collaborative Problem-Solving in Small Groups“ (CoPSiG) zusammen, um zu untersuchen, wie sich die Geschlechterzusammensetzung von Kleingruppen auf die Anwendung zentraler Problemlösekompetenzen auswirkt. Im Fokus stehen neun spezifische Fähigkeiten wie Informationsaustausch, Verhandeln oder Ausführen von Aufgaben. Ziel ist es, geschlechterspezifische Dynamiken in kollaborativen Lernprozessen sichtbar zu machen und den Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT in solchen Kontexten zu erforschen.
Auch im Projekt AEyeCoL („AI-supported Eye-Tracking in Collaborative Learning“) ist eine enge Zusammenarbeit mit der UCI geplant. Hier wird untersucht, wie KI-gestützte Eye-Tracking-Technologien genutzt werden können, um kollaborative Lernprozesse in Echtzeit zu analysieren und gezielt zu fördern. Durch die Kombination von Blickbewegungsdaten und Interaktionsverläufen sollen neue Erkenntnisse über Gruppenprozesse gewonnen und adaptive Unterstützungsmaßnahmen für Lernende entwickelt werden.
Darüber hinaus tauschen sich Forscher:innen beider Standorte in weiteren Projekten aus, die sich mit dem Einsatz KI-gestützter Tools wie ChatGPT zur Förderung wissenschaftlichen Schreibens und zur Verbesserung von Feedbackprozessen beschäftigen. Hier bündeln die Teams ihre Expertise, um innovative Ansätze für die Hochschullehre und Bildungsforschung zu entwickeln.
Medienkontakt
Philipp Sigle
pressespam prevention@lead.uni-tuebingen.de