Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung

Aktuelles

27.02.2025

Bildungsforschung für die Zukunft

Dritte Förderphase der wissenschaftlichen Begleitung der Hector Kinderakademien gestartet

Zum Jahresbeginn 2025 ist die wissenschaftliche Begleitung der Hector Kinderakademien in die dritte Förderphase eingetreten. Über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren wird das Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen weiterhin die Begleitforschung zum Förderprogramm für besonders begabte Grundschulkinder durchführen. Im Zentrum der Forschung steht die Frage, wie sich die Fördermaßnahmen der Hector Kinderakademien langfristig auf die kognitive und soziale Entwicklung der Kinder auswirken. Dabei wird untersucht, welche Faktoren den individuellen Lernerfolg beeinflussen und wie das Programm weiterentwickelt werden kann, um bestmögliche Bildungschancen für besonders begabte Kinder zu ermöglichen. Diese wissenschaftliche Arbeit erfolgt unabhängig und ergebnisoffen im Sinne einer nutzeninspirierten Grundlagenforschung – sie trägt (im Unterschied zu einer stark lokal orientierten Evaluationsforschung) dazu bei, grundlegende Erkenntnisse über Begabtenförderung zu gewinnen und das Feld der Bildungsforschung weiterzuentwickeln.

Die Hector Stiftung II stellt für dieses Forschungsprojekt 7,5 Millionen Euro bereit. Die Mittel ermöglichen nicht nur die langfristige Absicherung der bestehenden Strukturen, sondern auch deren wissenschaftlich fundierte Weiterentwicklung. Ein zentraler Aspekt ist dabei das Zusammenspiel von Forschung und Praxis im Sinne des Rahmenprogramms Empirische Bildungsforschung: Die Arbeit umfasst sowohl das Anwenden wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Praxis als auch deren systematische, empirische Überprüfung. Dadurch wird erforscht, wie sich Fördermaßnahmen konkret auf die kognitive und soziale Entwicklung begabter Kinder auswirken und welche Faktoren den Erfolg individueller Angebote beeinflussen.

Dieser Ansatz trägt dazu bei, Forschungsergebnisse nicht nur zu generieren, sondern sie auch für Bildungspraxis, Bildungsadministration und Politik nutzbar zu machen. Die Erkenntnisse aus der Begleitforschung fließen direkt in die Weiterentwicklung der Kursangebote ein, während gleichzeitig neue Forschungsfragen aus der Praxis entstehen. So entsteht ein wechselseitiger Wissenstransfer, der es ermöglicht, Bildungsmaßnahmen evidenzbasiert zu verbessern und wissenschaftliche Erkenntnisse nachhaltig in die Gesellschaft zu tragen – ganz im Sinne der Third Mission.

Langfristige Forschung zur Begabtenförderung

Die Hector Kinderakademien bieten als landesweites Förderprogramm besonders begabten und hochbegabten Grundschulkindern zusätzlich zum regulären Schulunterricht ein speziell für sie entwickeltes Förderprogramm an, das weit über die regulären Unterrichtsinhalte hinausgeht. Rund 23.000 Grundschulkinder nehmen jährlich an den Kursangeboten an 69 Standorten in Baden-Württemberg teil. 

Seit ihrer Gründung im Jahr 2010 setzen die Hector Kinderakademien Maßstäbe in der Förderung besonders begabter und hochbegabter Grundschulkinder. Die wissenschaftliche Begleitung spielt eine zentrale Rolle für die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Programms. Ziel der neuen Förderperiode ist es, fundierte Erkenntnisse zur Wirkung der Hector Kinderakademien auf die Entwicklung der teilnehmenden Kinder zu gewinnen und das Kursangebot auf Basis wissenschaftlicher Evidenz weiterzuentwickeln.

Interdisziplinäres Forschungsteam

Die dritte Förderphase wird von Prof. Dr. Ulrich Trautwein und Jun.-Prof. Dr. Jessika Golle gemeinsam mit ihrem Team aus 14 Mitarbeitenden am Hector-Institut verantwortet. In enger Kooperation mit nationalen und internationalen Forschungspartnern, wie beispielsweise dem Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF), sollen bestehende Studien ausgeweitet und neue Erkenntnisse zur gezielten Förderung von besonders begabten Grundschulkindern erarbeitet werden.

Forschungsschwerpunkte

Die wissenschaftliche Begleitung der Hector Kinderakademien widmet sich unter anderem folgenden Themen:

  • Weiterentwicklung der Hector Core Courses sowie Entwicklung aufeinander aufbauender Kurscurricula zur gezielten Förderung in MINT-Bereichen
  • Erforschung der langfristigen Wirkung der Hector Kinderakademien auf Leistung, Motivation und Interessenentwicklung der teilnehmenden Kinder
  • Evaluierung neuer Lehr- und Lernformate, insbesondere im Bereich digitaler und asynchroner Angebote
  • Analyse von Teilhabemöglichkeiten und Diagnostik zur Förderung einer chancengerechten Begabtenförderung

Langfristige Bildungsinnovation

Die Fortsetzung der wissenschaftlichen Begleitung der Hector Kinderakademien ermöglicht es, die Wirksamkeit und Qualität des Förderprogramms weiter empirisch zu untersuchen und neue Erkenntnisse zur Begabtenförderung zu gewinnen. Die Forschungsergebnisse tragen nicht nur zur Weiterentwicklung der Hector Kinderakademien bei, sondern liefern auch wertvolle Impulse für bildungswissenschaftliche Debatten und die Forschung zur Förderung besonders begabter Kinder. Mit der nächsten Förderphase wird die evidenzbasierte Auseinandersetzung mit Begabtenförderung in Deutschland gestärkt und ein wichtiger Beitrag zur langfristigen Entwicklung eines differenzierten und chancengerechten Bildungssystems geleistet.
 

Weitere Informationen: 

www.hector-kinderakademie.de
www.hib.uni-tuebingen.de


Pressekontakt:

Amelie Rebmann
Stellvertretende Programmdirektion & PR-Referentin der Hector Kinderakademien
Eberhard Karls Universität Tübingen
Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung
Walter-Simon-Str. 12 · 72072 Tübingen · Germany
Telefon +49 (0) 7071/ 29-73574
E-Mail: amelie.rebmannspam prevention@uni-tuebingen.de

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