Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung

Aktuelles

17.03.2015

Studie zum sechsjährigen beruflichen Gymnasium (6BG)

Vorstellung der Ergebnisse mit Podiumsdiskussion

An technischen Gymnasien der sechsjährigen Aufbauform (6BG) nimmt das Interesse der Schülerinnen und Schüler an Mathematik und Naturwissenschaften in der achten Klasse überdurchschnittlich stark zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung. Darin verglichen die Wissenschaftler um Professor Ulrich Trautwein und Dr. Jochen Kramer Interesse und Motivation von Schülern der 8. Klassen an allgemeinbildenden Gymnasien, Technischen Gymnasien und Wirtschaftsgymnasien. Die Studienergebnisse wurden am Montag im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Beruflichen Schulzentrum Bietigheim-Bissingen vorgestellt.

Es diskutierten Professor Ulrich Trautwein, Klaus Lorenz, Abteilungsleiter "Berufliche Schulen" am Kultusministerium, Stefan Ranzinger, Schulleiter des Beruflichen Schulzentrum Bietigheim-Bissingen und Elternvertreter Dr. Erwin Weiblen.

Ziel der Studie war herauszufinden, ob die Wahl des sechsjährigen beruflichen Gymnasiums tatsächlich durch ein entsprechendes berufliches Interesse geleitet wird und ob diese Schulform es vermag, die spezifischen Interessen ihrer Schüler schon in der Sekundarstufe I zu fördern. Dazu führte das Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung im Schuljahr 2013/2014 eine Studie unter 430 Achtklässlern an allgemeinbildenden Gymnasien, Technischen Gymnasien und Wirtschaftsgymnasien in Baden-Württemberg durch.

In seiner Präsentation der Ergebnisse zeigte Dr. Jochen Kramer, dass Schüler am Technischen Gymnasium bereits zu Beginn der achten Klasse über ein deutlich anderes Profil verfügen als Schüler an den anderen beiden Gymnasialtypen. So sind sie nicht nur technisch interessierter, sondern weisen auch eine höhere Wertschätzung für die Fächer Mathematik und Physik auf.

Im Verlauf der achten Klasse beobachteten die Bildungsforscher bei den Schülern an Technischen Gymnasien im Vergleich zu den anderen Gymnasiasten eine weitere Vertiefung der Interessen im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich. Dieser Effekt könnte durch den Besuch der Schule unterstützt worden sein und steht in Kontrast zur Situation bei den Wirtschaftsgymnasiasten. Bei letzteren konnten die Forscher weder ein auffällig höheres Anfangsinteresse noch eine stärkere Ausdifferenzierung der Interessen im wirtschaftlichen Bereich beobachten. Auch sehen die Schüler am Technischen Gymnasium am Ende der Klasse 8 einen noch größeren Nutzen des Faches Mathematik als die Schüler der anderen Gymnasialtypen.

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