finanziertes Projekt
Die Entwicklung fachlicher Kompetenzen im Übergangssystem und in der dualen Ausbildung in ausgewählten Berufen
Im Rahmen dieser Studie werden Fachkompetenztests für die Berufe Maler/Lackierer und Anlagenmechaniker entwickelt, die hinreichend sensitiv sein sollen, um die Kompetenzentwicklung im ersten Ausbildungsjahr bzw. im Übergangssystem abzuschätzen. Mit den ausgewählten Berufssegmenten wird gewährleistet, dass Berufsgruppen abgedeckt sind, für die es bisher keine Instrumente zur Erfassung berufsfachlicher Kompetenzen gibt und in die besonders viele kognitiv schwächere Jugendliche einmünden. Ergänzend werden retrospektiv Daten zur sozialen Herkunft und Motivation erhoben, um erste Erklärungsmodelle zur Kompetenzentwicklung generieren zu können. Somit stehen im Projekt drei Ausgangsfragen im Mittelpunkt:
- Wie müssen Fachwissenstests in den beiden Berufen gestaltet sein, damit Kompetenzentwicklungen dokumentiert werden können?
- Welche leistungsbezogenen, motivationalen und sozioökonomischen Merkmale haben Einfluss auf die Fachkompetenz am Ende des 1. Ausbildungsjahrs?
- Wie verläuft die Kompetenzentwicklung innerhalb der ersten 12 Monate nach dem Übertritt in die Berufsausbildung zum Maler/Lackierer und Anlagenmechaniker sowie im Übergangssystem in der Fachrichtung Metall (BVJ/VAB, BEJ, BFS, duale Ausbildung)?
Mit der letzten Fragestellung rückt die Bedeutung institutioneller Kontexte für die Kompetenzentwicklung in den Blick, was insofern besonders von Interesse erscheint, da sich die Eingangsvoraussetzungen der Lernenden, die in die verschiedenen Maßnahmen einmünden, deutlich überschneiden. Um diesen Fragen nachzugehen, wurden in den Schuljahren 2012 bis 2015 ca. 850 Anlagenmechaniker und Maler/Lackierer an beruflichen Schulen in Baden‐Württemberg getestet. Zur berufsfachlichen Kompetenz werden Modelle entwickelt, die Aussagen zu den erreichten Niveaus bereitstellen und Hinweise auf Förderbedarfe geben. Des Weiteren wird analysiert, inwieweit Geschlecht, relevante Schulnoten, Motivation und sozialer Hintergrund für die Leistungsentwicklungen bedeutsam werden.
Die Studie wird im Sommer 2017 abgeschlossen sein. Somit liegen noch nicht alle Ergebnisse vor. Vorläufige Auswertungen zeigen, dass die entwickelten Tests die fachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler in beiden Berufsgruppen sehr gut abbilden und hinreichend sensitiv sind, um Entwicklungen im gesamten Leistungsspektrum abzubilden. Zugleich werden hoch unterschiedliche Entwicklungsdynamiken sichtbar.
Beteiligte Personen
Antragsteller:
Prof. Dr. Ulrich Trautwein (Universität Tübingen)
Prof. Dr. Reinhold Nickolaus (Universität Stuttgart)
Mitarbeiterin:
Didem Atik (Dipl.-Ing. (FH), M.Sc.)
Projektlaufzeit: 01.01.2013 - 31.12.2015 (verlängert bis 30.06.2017)