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08.05.2024
Deutsch-brasilianisches Symposium in Tübingen verbindet Forschende im Dienste der Nachhaltigkeit
Der Begriff ‚Nachhaltigkeit´ gehört schon seit langem zu unserem Alltag. Heutzutage sind das Nachdenken und die Diskussionen über dieses Thema notwendiger und grundlegender denn je für die gesellschaftliche, technologische und wissenschaftliche Entwicklung. Vor diesem Hintergrund fand das Deutsch-Brasilianische Symposium zur nachhaltigen Entwicklung, das alle zwei Jahre abwechselnd in Brasilien und Deutschland stattfindet, vom 20. bis 23. März 2024 zum 11. Mal statt, diesmal an der Universität Tübingen, Deutschland. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, bei der es um wesentliche Fragestellungen und die aktuelle Forschung rund um das Thema "Towards a Resilient and Safe Future" ging, standen Diskussionen über Resilienz, Wertschöpfung, Nahrungssicherheit und angemessenen Zugang zu Wasser.
Das Baden-Württembergische Brasilien- und Lateinamerika-Zentrum an der Universität Tübingen war zusammen mit der Universität Hohenheim und der Universität Leuphana (Lüneburg) für die Organisation der Veranstaltung verantwortlich. Mit rund 120 Teilnehmern, von denen mehr als die Hälfte Brasilianer waren (63), erfüllte die Veranstaltung ihr Ziel als wichtige Plattform für den inter- und transdisziplinären Austausch, die Forscher aus beiden Ländern mit unterschiedlichem wissenschaftlichem Hintergrund und aus verschiedenen Bereichen zusammenbrachte.
Die Wissenschaftsstiftung des Staates São Paulo (Fapesp) und die Bundesagentur für die Qualifizierung von Hochschulpersonal (Capes) beide Finanzierungspartner des Symposiums, spielten eine Schlüsselrolle bei der Förderung der Teilnahme von fast 20 brasilianischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die die Möglichkeit hatten, Erfahrungen und Know-how auszutauschen, ihre Forschung zu präsentieren und sich mit anderen Forschenden zu vernetzen. „Es gibt wenige Gelegenheiten, bei denen ich eine multidisziplinäre Diskussion mit Akteuren aus verschiedenen Universitäten und Ländern erleben konnte. Das 11. deutsch-brasilianische Symposium war eine einzigartige Erfahrung, die mir einen breiteren Blick auf aktuelle Probleme ermöglichte, deren mögliche Lösungen sich aus einer multidisziplinären Diskussion ergeben, wie zum Beispiel die Ernährungssicherheit. Die Teilnehmenden wurden herzlich von einer charmanten Stadt und einer lebendigen Universität aufgenommen", sagte Prof. Dr. Niels Câmara (Universität São Paulo/Fapesp).
Bei der Eröffnung sprachen Prof. Dr. Peter Grathwohl (Prorektor für Forschung und Innovation der Universität, Prof. Dr. Rui Opperman (Direktor für Internationale Beziehungen, Capes), und Prof. Dr. Marco Antônio Zago (Präsident der Fapesp). Im Mittelpunkt der Reden stand die langjährige Partnerschaft zwischen Brasilien und Deutschland, insbesondere zwischen Capes und Fapesp und der Universität Tübingen, die zu Fortschritten in Wissenschaft und Forschung sowie zur Förderung wichtiger Projekte und Partnerschaften geführt hat.
Vier Hauptthemen bestimmten den Verlauf der Tagung: “Resilience and Adaptation for Sustainable Agri-Food Systems”, “Strengthening Resilience by Drug Development and Innovative Medical Treatments”, “Green Innovation and Circular Economy for Life and Food”, “Human Resilience and Climate Justice”. In ihrem Kontext und mit dieser inhaltlichen Ausrichtung bot die Veranstaltung durch Plenar- und Sektionsvorträge viele Informationen und einen anregenden Wissensaustausch. In den Diskussionsrunden herrschte eine aktive und partizipative Atmosphäre, die eine Verbindung zwischen den Themen ermöglichte.
Evelyn Araripe (Wissenschaftlerin und Projektmanagerin, UFSCar/Leuphana) hob als Moderatorin der zentralen Diskussionsrunde „Towards a Resilient and Secure Future” die Relevanz der Veranstaltung hervor: „Was ich an diesen internationalen Treffen wirklich schätze, geht über den Austausch von Expertenwissen hinaus. Es ist die Gelegenheit, mit einer multidisziplinären Gruppe engagierter Menschen zusammenzukommen, die bereit sind, die heutigen Klima- und Nachhaltigkeitsherausforderungen anzugehen und neue Wege vorzuschlagen, um die Zukunft durch Wissenschaft, Kultur, Technologie und soziale Interaktionen zu gestalten.“
Eine positive Überraschung in Bezug auf die Anzahl und die Qualität der Forschungsarbeiten bot die „Poster Session“, in der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler vielfältige und interessante Projekte präsentierten. Darüber hinaus bot sich den Teilnehmenden in diesem Rahmen besonders die Möglichkeit, sich auszutauschen, sich einzubringen und neue Kontakte zu knüpfen. Lara Oberdá, Master-Studierende im Studiengang ‚Sustainable Development‘ an der Universität Brasilia (UnB) und Teilnehmerin an der Poster Session, erklärte im Anschluss ihre Motivation: „Es war eine bereichernde Erfahrung, da ich andere Beiträge kennenlernen, mit einem vielfältigen Netzwerk von Forschern in Kontakt treten und auf die Bedeutung unseres Cerrado für verschiedene Umweltthemen aufmerksam machen konnte, sogar für der Erhaltung des amazonischen Regenwaldes, die bei Veranstaltungen dieser Art immer so heiß diskutiert wird.“
Während des Symposiums wurde auch der Veranstaltungsort für das nächste Symposium der Reihe bekannt gegeben. Im Jahr 2026 wird die Veranstaltung in Brasilien, in Belém, Pará, stattfinden wo sie von der Bundesuniversität Pará (UFPA) ausgerichtet werden wird.
Ana Calegari, Baden-Württembergisches Brasilien- und Lateinamerikazentrum
Eine portugiesische Fassung dieses Beitrags lässt sich auf der Seite des Brasilienzentrums nachlesen.
Weitere Informationen:
Webseite des 11. Deutsch-brasilianischen Symposiums zur nachhaltigen Entwicklung