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16.12.2021

Klangräume und Farbenpracht: Schlüsselartefakte der Eiszeitkunst erhalten eine neue Präsentation

Erweiterte Dauerausstellung des Urgeschichtlichen Museums (urmu) Blaubeuren wird eröffnet

Transformation – Flötenherstellung vom Rohmaterial zum Instrument

Ein abgetrenntes Gelenk eines Gänsegeiers, Stein- und Knochengerätschaften mit Anhaftungen mikroskopisch kleiner Reste von Vogelfedern, ein gespaltener Rundstab aus Mammutelfenbein… Gut 40 solch originaler Fragmente eiszeitlicher Flöten, steinzeitliche Werkzeuge und Arbeitsabfälle, entdeckt in den UNESCO-Höhlen der Schwäbischen Alb, sind Ausgangspunkt der neuen Präsentation der weltweit ältesten Musikinstrumente im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren (URMU). 
 
Die neuen Räume bieten die bislang umfassendste Ausstellung prähistorischer Instrumente und werden am 18. Dezember eröffnet. Höhepunkte sind die Originale der Gänsegeierflöte aus der Fundstelle Hohle Fels sowie einer Schwanenflöte und der Elfenbeinflöte aus dem Geißenklösterle. Sie zählen zu den spektakulärsten Entdeckungen der Eiszeit-Archäologie und stehen im Mittelpunkt der internationalen Forschung zur Entstehung der Musik. „Als Forschungsmuseum der Universität Tübingen kann das URMU diese Leitartfakte der Musikarchäologie nun nicht nur als fertige Objekte in einer Vitrine präsentieren“, sagt Prof. Nicholas Conard von der Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie an der Universität Tübingen und wissenschaftlicher Direktor des URMU. „Gerade die Darbietung der vielen bruchstückhaften Grabungsfunde aus den Welterbehöhlen des Ach- und Lonetals führt Besuchern die jahrelange archäologische Arbeit, vor allem aber die handwerkliche und intellektuelle Leistung der eiszeitlichen Menschen vor 40.000 Jahren vor Augen.“
Jeder Fund steht in der Neupräsentation des Museums für einen Arbeitsschritt beim Bau eiszeitlicher Flöten. Erläutert wird dieser Herstellungsprozess nicht textreich auf Tafeln, sondern an neun Videostationen. Sie dokumentieren die experimentelle Rekonstruktion von Mammutelfenbein- und Vogelknochenflöten unter ausschließlicher Verwendung archäologisch verbriefter Werkzeuge. 

Ein abgetrenntes Gelenk eines Gänsegeiers, Stein- und Knochengerätschaften mit Anhaftungen mikroskopisch kleiner Reste von Vogelfedern, ein gespaltener Rundstab aus Mammutelfenbein… Gut 40 solch originaler Fragmente eiszeitlicher Flöten, steinzeitliche Werkzeuge und Arbeitsabfälle, entdeckt in den UNESCO-Höhlen der Schwäbischen Alb, sind Ausgangspunkt der neuen Präsentation der weltweit ältesten Musikinstrumente im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren (URMU). 

Die neuen Räume bieten die bislang umfassendste Ausstellung prähistorischer Instrumente und werden am 18. Dezember eröffnet. Höhepunkte sind die Originale der Gänsegeierflöte aus der Fundstelle Hohle Fels sowie einer Schwanenflöte und der Elfenbeinflöte aus dem Geißenklösterle. Sie zählen zu den spektakulärsten Entdeckungen der Eiszeit-Archäologie und stehen im Mittelpunkt der internationalen Forschung zur Entstehung der Musik. „Als Forschungsmuseum der Universität Tübingen kann das URMU diese Leitartfakte der Musikarchäologie nun nicht nur als fertige Objekte in einer Vitrine präsentieren“, sagt Prof. Nicholas Conard von der Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie an der Universität Tübingen und wissenschaftlicher Direktor des URMU. „Gerade die Darbietung der vielen bruchstückhaften Grabungsfunde aus den Welterbehöhlen des Ach- und Lonetals führt Besuchern die jahrelange archäologische Arbeit, vor allem aber die handwerkliche und intellektuelle Leistung der eiszeitlichen Menschen vor 40.000 Jahren vor Augen.“

Jeder Fund steht in der Neupräsentation des Museums für einen Arbeitsschritt beim Bau eiszeitlicher Flöten. Erläutert wird dieser Herstellungsprozess nicht textreich auf Tafeln, sondern an neun Videostationen. Sie dokumentieren die experimentelle Rekonstruktion von Mammutelfenbein- und Vogelknochenflöten unter ausschließlicher Verwendung archäologisch verbriefter Werkzeuge. 

Der Eiszeitkunst ist auch der aktuell überarbeitete und ergänzte Farbenraum gewidmet. Er ist gekleidet in Farbpigmente aus Steinbrüchen der Region. Hier zeigt sich die Farbpracht, die den Eiszeitmenschen dank Ocker, Rötel und Holzkohle zur Verfügung stand. Den frühen Nachweisen der Malerei von der Schwäbischen Alb – bemalte Steine aus dem Geißenklösterle und aus dem Hohle Fels – stehen Funde zur Seite, welche die Farbaufbereitung durch eiszeitliche Menschen dokumentieren: Reibsteine, auf denen mineralische Farbbrocken zu Erdpigmenten verarbeitet worden waren, Muscheln, in denen Farben mit Bindemitteln wie Wasser angerührt worden waren, oder ein gelochter Hämatit, der als Anhänger getragen werden und für Markierungen genutzt werden konnte. Mit „Safer“ (1954), einem Werk Willi Baumeisters, der sich intensiv mit der Kunst der Altsteinzeit auseinandergesetzt hat, schlägt das Museum, das sich auch als Galerie für 40tausend Jahre Kunst versteht, den Bogen in die Gegenwartskunst. 

Mit der Eröffnung der Klangräume und des Farbenraums feiert das URMU den Beginn einer grundlegenden Erneuerung seiner Dauerausstellung. Das Museum präsentiert schon seit 2014 ein einzigartiges Ensemble eiszeitlicher Kunst aus Höhlen im Ach- und Lonetal am Südrand der Schwäbischen Alb. Darunter neben den ältesten Musikinstrumenten auch die Venus vom Hohle Fels als älteste bekannte Menschendarstellung, zahlreiche Tierfiguren und vielfältige Schmuckstücke aus der jüngeren Altsteinzeit. Nach Ausrufung der altsteinzeitlichen Fundhöhlen und der eiszeitlichen Artefakte zum UNESCO-Welterbe „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ im Jahr 2017 wird eine Vielzahl der Fundstücke unter Berücksichtigung der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse nun neu präsentiert. Bis 2023 sind weitere Modernisierungsschritte geplant: So überarbeitet das urmu derzeit die Ausstellung der steinzeitlichen Werkzeuge. In einem letzten Schritt werden die Mammutelfenbeinperlen, Tierzahn- und Fossilienanhänger aus den UNESCO-Höhlen, die die ältesten ihrer Art weltweit sind, eine neue Präsentation erhalten.

Insgesamt investiert die Stiftung „Urgeschichtliches Museum & Galerie 40.000 Jahre Kunst“ bis 2023 rund 400.000 Euro in die Modernisierung und Aktualisierung der Ausstellung. Sie erhält dafür unter anderem eine maßgebliche Förderung von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch das Investitionsprogramm Nationaler Kulturgüter (INK2020) und durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg aus dem Innovationsfonds Kunst. Die Förderung durch den Bund unterstreicht die nationale Bedeutung, die das URMU in der Museumslandschaft hat.

Pressemitteilung des Urgeschichtlichen Museums Blaubeuren

Tanzperformance Jessica Fyfe

©urmu

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Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren (URMU)

Digitale Vernissage vom 18. Dezember 2021 bis 9. Januar 2022:

Die neuen Ausstellungsbereiche „Klangräume und Farbenpracht“ sind ab Samstag 18. Dezember 2021 für die Öffentlichkeit zugänglich. Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Vernissage digital stattfinden: Von Samstag, 18. Dezember 2021, bis Sonntag, 9. Januar 2022, gibt es unter www.urmu.de eine Kurzeinführung sowie Filme und Tonbeispiele aus der Ausstellung.

Öffnungszeiten des Museums:

  • Wintersaison (Nov – März): Dienstag bis Samstag von 14 bis 17 Uhr sowie Sonn- und Feiertags von 10 bis 17 Uhr
  • Sommersaison (April - Okt): Dienstag bis Samstag sowie Sonn- und Feiertags von 10 bis 17 Uhr sowie Sonn- und Feiertags von 10 bis 17 Uhr
  • Geschlossen: Weihnachtsfeiertage, Silvester, Neujahr, Karfreitag

Hinweise auf die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie:

  • Im Museum gilt aktuell die 2G+-Regel. 
  • Es sind medizinische Masken oder FFP2-Masken zu tragen.

Weitere Besucherinformation unter www.urmu.de

Kontakt: 

Dr. Stefanie Kölbl
Geschäftsführende Direktorin Urgeschichtliches Museum Blaubeuren
 +49 7344 9669 911  
koelblspam prevention@urmu.de

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