Uni-Tübingen

Ausschreibung im Bereich Physik

05.09.2024

BMBF: Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung auf dem Gebiet „Erforschung der Materie an Großgeräten“

Frist: 04.11.2024

Großgeräte der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung sind ein wesentlicher Teil der deutschen Forschungsinfrastruktur und unverzichtbar für viele naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinne, die die Basis für die Innovationen von morgen legen. Upgrades bestehender Großgeräte, wie Extremely Brilliant Source (ESRF-EBS) oder neue im Bau befindliche Großgeräte, wie die European Spallation Source (ESS), führen zu sprunghaften Verbesserungen der experimentellen Möglichkeiten. Um diese Fortschritte maximal auszunutzen, müssen an den Großgeräten verwendete Methoden und Messapparaturen optimiert und neuartige Experimente entwickelt werden.

Vorrangige Zielgruppe dieser Maßnahme sind Arbeitsgruppen deutscher Hochschulen, die Expertise in der instrumentellen und methodischen Entwicklung für die Nutzung von naturwissenschaftlichen Großgeräten aufweisen oder ausbauen wollen. Die hohe wissenschaftliche und technische Kompetenz Forschender an deutschen Hochschulen soll auf diese Weise gesichert und exzellenter wissenschaftlicher Nachwuchs für dieses Umfeld herangebildet werden. Nachwuchskräfte aus diesem internationalen und sehr kompetitiven Umfeld sind sowohl in der Forschung als auch in der Wirtschaft stark nachgefragt.

Die Hauptziele dieser Fördermaßnahme sind:

  • wissenschaftliche Spitzenleistungen an Großgeräten der „Erforschung der Materie“ zu ermöglichen,
  • die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten dieser Großgeräte zu erweitern und deren Leistungsfähigkeit zu steigern,
  • den Transfer von Ergebnissen in wirtschaftliche Anwendungen zu forcieren,
  • die Grundlagen für Forschungsinfrastrukturen der nächsten Generation zu entwickeln,
  • Expertise und Fachkräfte zur Weiterentwicklung und effizienten Nutzung dieser Großgeräte in Deutschland zu generieren sowie
  • zur Sicherung der technologischen Souveränität Deutschlands beizutragen,
  • die Stärkung der Nachhaltigkeit bei den großen Forschungsinfrastrukturen.

Um diese Förderziele hinsichtlich der Forschung an beziehungsweise für Großgeräte zu erreichen, ist der Zweck dieser Maßnahme:

  • leistungsfähige Instrumente zu entwickeln, aufzubauen oder bestehende Instrumente im Sinne des Förderziels zu verbessern,
  • neue Forschungsmethoden zu erarbeiten,
  • Schlüsselkomponenten und Technologien insbesondere für beschleunigerbasierte Strahlungsquellen (als Querschnittsthema im Rahmenprogramm ErUM) zu entwickeln sowie
  • Forschungsgruppen an Hochschulen als Träger von essenziellem Know-how und Wiege für hochqualifizierten Nachwuchs zu stärken.

Im Mittelpunkt der Förderung stehen – im Kontext der angegebenen Förderziele – neue oder erweiterte Nutzungsmöglichkeiten der naturwissenschaftlichen Großgeräte für Wissenschaft und Wirtschaft, hier Quellen von Photonen, Neutronen und geladenen Teilchen (nukleare Sonden, Ionen, Positronen) zur „Erforschung der Materie“.

Die Förderung zielt auf Vorhaben mit Bezug zu folgenden Großgeräten/Forschungsinfrastrukturen:

  • Photonenquellen: BESSY II, ELI10, ESRF, European XFEL, ELBE, FLASH, PETRA III
  • Neutronenquellen: ESS, FRM II, ILL
  • Quellen für geladenen Teilchen: FRM II (NEPOMUC), GSI/FAIR, IBC, ISOLDE

In besonders begründeten Fällen können auch Vorhaben an anderen Großgeräten (zum Beispiel des PSI) gefördert werden, sofern diese im engen inhaltlichen Bezug zu den oben genannten Großgeräten stehen. Vorarbeiten für die Entwicklung und Nutzung zukünftiger Großgeräte zur „Erforschung der Materie“ sind ebenfalls förderfähig. Vorhaben, die maßgeblich auf eine Versorgung mit Kalten Neutronen am FRM II angewiesen sind, werden in dieser Förderperiode als nicht prioritär angesehen.

Kern dieser Fördermaßnahme ist der Ausbau der experimentellen Infrastruktur und die Erarbeitung neuer Methoden zur „Erforschung der Materie“ an den oben genannten Großgeräten. Dazu gehören ebenso Schlüsselkomponenten und Technologien für beschleunigerbasierte Strahlungsquellen. Vorrangig ist dabei die Entwicklung von

  • Messinstrumenten, Probenumgebungen, Automatisierung,
  • Methoden für operando beziehungsweise ultraschnelle Messungen oder zur Erweiterung des Parameterraums,
  • Verfahren zur effizienten und standardisierten Messdatenreduktion, -filterung, -auswertung, insbesondere unter Nutzung modernster Methoden wie dem Einsatz von KI,
  • Detektoren, optischen Komponenten,
  • Technologien zur Verbesserung der Strahlqualität sowie neue kompakte Strahlungsquellen.

 

Dem Projektträger sind die Förderanträge bis spätestens 4. November 2024 vorzulegen.

 

Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2024/08/2024-08-28-Bekanntmachung-ErUM.html 

Mit der Abwicklung beauftragt:

Projektträger DESY
22603 Hamburg
Telefon: 040/8998-3702
Telefax: 040/8994-3702
E-Mail: pt@desy.de
Internet: https://pt.desy.de 

Fachliche Auskünfte:

Dr. Jochen Würges (Photonen, Beschleunigerforschung)
Telefon: 040/8998-5038
E-Mail: jochen.wuergesspam prevention@desy.de 

Dr. Tinka Spehr-Bechmann (Neutronen)
Telefon: 040/8998-5037
E-Mail: tinka.spehr-bechmannspam prevention@desy.de 

Dr. Olaf Kühnholz (Geladene Teilchen)
Telefon: 040/8998-2917
E-Mail: olaf.kuehnholzspam prevention@desy.de 

Administrative Auskünfte:

Telefon: 040/8998-3202
E-Mail: materie.ptspam prevention@desy.de 

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