Uni-Tübingen

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10.02.2017

Im Zeichen der Ökumene: Privataudienz bei Papst Franziskus

Elisabeth Gräb-Schmidt mit Delegation der EKD zu Gast in Rom

Delegation der EKD zu Gast bei Papst Franziskus, 9. von links Professorin Elisabeth Gräb-Schmidt. Foto: Osservatore Romano/Agenzia Romano Siciliani/KNA

Das Jubiläum der Reformation stellt das Verhältnis der christlichen Konfessionen neu in den Vordergrund. Eine hochrangige Delegation der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), darunter auch die Tübinger Theologieprofessorin Elisabeth Gräb-Schmidt, machte sich am Anfang Februar auf den Weg nach Rom und wurde dort am 6. Februar von Papst Franziskus zu einer Privataudienz empfangen.

Ziel der Reise war es, das Jahr des Reformationsjubiläums zum Anlass zu nehmen, die ökumenischen Bemühungen fortzusetzen und zu vertiefen. Auch über weitere konkrete Schritte auf dem Weg zur sichtbaren Einheit sollte nachgedacht werden. Gräb-Schmidt: „Für alle Beteiligten war vorausgesetzt, dass dieses Ziel nur erreicht werden kann in gegenseitiger Wertschätzung und im Vertrauen, das den Glauben des anderen nicht in Frage stellt, sondern ihn auch als Bereicherung des eigenen wahrnehmen kann.“

In der Auseinandersetzung um die bestehenden Unterschiede der Konfessionen, die sich auch etwa bei der Frage des gemeinsamen Abendmahls zeigen, ist klar, dass es sich um bedeutsame Unterschiede handelt. Gräb-Schmidt: „In gegenseitiger Anerkennung kann der Gedanke der Einheit wachsen, ohne Differenzen einzuebnen, die für das Selbstverständnis des je eigenen ebenso wie das Verständnis des anderen bedeutsam bleiben. Sichtbare Schritte der Verständigungsbemühungen sollen unter dieser Voraussetzung einen Weg zum gemeinsamen Abendmahl ebnen können.“

Das Treffen der christlichen Konfessionen setzte damit auch ein unzeitgemäßes Zeichen gegen vertiefte Gräben zwischen Menschen, Ländern und Religionen. Elisabeth Gräb-Schmidt: „Ein kraftvolles gemeinsames Zeugnis kann auch Zeichen dafür sein, dass der Glaube für Humanität und Menschenwürde eintritt. Das brauchen wir in der gegenwärtigen Zeit mehr den je.“

Christian Stritzelberger

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