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12.07.2021
„Gott in der Krise“ – Eine Podcastreihe über Pandemie und Glaube
Was macht die Corona-Krise mit dem Glauben? Wie gehen Menschen und Kirchen mit der Glaubenskrise um? Gibt es so eine Krise überhaupt? Diesen Fragen geht ein Team von Tübinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in einer vierteiligen Podcast-Reihe nach, die gemeinsam mit dem SWR produziert wurde und jetzt über die ARD-Audiothek verfügbar ist.
Die Corona-Pandemie verändert die Welt, so auch die Welt des Glaubens. Die Ausbreitung des Virus bedrohte die Kirche und trifft viele Gläubige auch ganz persönlich. Sie brachte Angst, Krankheit und Tod in den unmittelbaren Kreis der Familie und hinterließ oft nur Trauer und Wut. Wie ist das mit der Vorstellung eines liebenden Gottes noch vereinbar? Welche Angebote macht die Kirche, um dieses wachsende Gefühl der Sinnentleerung zu bewältigen?
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs 923 „Bedrohte Ordnungen“ machten sich im Herbst 2020 auf die Suche nach Antworten auf diese Fragen. Ihre Ergebnisse präsentiert die wissenschaftliche Arbeitsgruppe nun in Form einer vierteiligen Podcast-Reihe „Gott in der Krise“. Das Team um Prof. Andreas Holzem zeichnet mit den beiden SWR-Redakteur*innen Magdalena Knöller und Peter Kottlorz darin die verschiedenen Dimensionen der Bedrohungsszenerie nach. In der Reihe verbinden sie wissenschaftliche Analysen mit Einzelschicksalen und Interviews zu einer Erzählung über die Pandemie und den Glauben. Die Folgen sind ab sofort über die ARD-Audiothek abrufbar:
- Folge #1: Wie reagieren Menschen auf Pandemien: früher und heute? Und was macht die Corona-Krise mit dem eigenen Glauben?
- Folge #2: Welche Energien setzen Pandemien frei: früher und heute? Was tun Individuen, was Institutionen?
- Folge #3: Wie gehen Menschen mit Pandemien um: früher und heute? Welche Bewältigungsstrategien finden sie im Umgang mit der Krise, und welche Rolle spielt dabei ihr Glaube?
- Folge #4: Wie sind früher Menschen mit Pandemien umgegangen im Vergleich zur aktuellen Corona-Pandemie?
Der SFB 923 kreiert derzeit verschiedene Öffentlichkeits-Formate, die die Coronapandemie unter der Forschungsperspektive der „Bedrohten Ordnungen“ betrachten und analysieren. Die Arbeitsgruppe „Das Corona-Virus und die Religion. Bedrohte Ordnung ohne die und in den Kirchen“ ist eine von insgesamt sieben Arbeitsgruppen. Mitwirkende: Prof. Dr. Andreas Holzem (Leitung), Prof. Dr. Volker Drecoll, Dr. Christoph Haack, Sabrina Jost, Dr. Beatrice von Lüpke, Prof. Dr. Klaus Ridder, Michael Schilling, Prof. Dr. Sebastian Schmidt-Hofner, Federica Viviani und Anna Weininger.
Hintergrundinformation: Der Sonderforschungsbereich 923 „Bedrohte Ordnungen“ startete 2011 und wird bis zum Sommer 2023 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit circa 2 Millionen Euro pro Jahr gefördert. Knapp 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen in derzeit 19 Teilprojekten, die interdisziplinär, historisch oder gegenwartsnah angelegt sind und unterschiedliche geographische Räume in den Blick nehmen. Sie untersuchen dabei Dynamiken gesellschaftlicher Veränderungen in Situationen, in denen Menschen erleben, dass Routinen nicht mehr funktionieren und sie sich nicht mehr auf Gewohntes verlassen können. Beteiligt sind die Fächer Geschichtswissenschaft, Soziologie, Germanistik, Amerikanistik, Empirische Kulturwissenschaft, Politikwissenschaft, Theologie, Philologie, Rechtswissenschaft sowie die Medizin.
Thorsten Zachary
Ansprechpartnerinnen:
Prof. Dr. Andreas Holzem
Universität Tübingen
Katholisch-Theologische Fakultät / SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“
+49 7071 29-78054
andreas.holzemspam prevention@uni-tuebingen.de
Dr. Peter Kottlorz
Südwestrundfunk
+49 172-9838749
pkottlorzspam prevention@drs.de
Pressekontakt:
Thorsten Zachary
Universität Tübingen
SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“
Wissenschaftskommunikation
+49 7071-29-75095
thorsten.zacharyspam prevention@uni-tuebingen.de