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19.11.2018
Informatik fehlt es massiv an weiblichem Nachwuchs
Verbundprojekt DokIT mit Beteiligung der Universität Tübingen untersucht Situation von Doktorandinnen im IT-Bereich
Im Bereich der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) fehlt es massiv vor allem an weiblichem Nachwuchs. Im Zeitalter der Digitalisierung gefährdet dies die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Volkswirtschaften. Wege heraus aus diesem Negativtrend sucht das jetzt gestartete Verbundprojekt „Doktorandinnen in IT: Bundesweite Analyse der Situation und Fördermaßnahmen (DokIT)“ des Instituts für Angewandte Informatik e.V. (InfAI) an der Universität Leipzig und am Wilhelm-Schickard-Institut für Informatik der Universität Tübingen. Die Projektleitung Leipzig und die Verbundkoordination hat Professorin Dr. Dorothee Alfermann inne, die Projektleitung Tübingen liegt bei Juniorprofessorin Dr. Enkelejda Kasneci.
Das Verbundvorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderlinie „Erfolg mit MINT - Neue Chancen für Frauen“ gefördert.
DokIT möchte erforschen, unter welchen Bedingungen Informatikerinnen promovieren und zur Erhöhung der Promotionsquote von Frauen in diesem Bereich beitragen. „Wir wollen, dass sich der Anteil junger Frauen in Führungs- und Forschungspositionen im MINT-Bereich erhöht und ihr Potenzial besser in die Innovationskultur Deutschlands und den digitalen Wandel eingebunden wird“, sagt die Koordinatorin des Vorhabens, Prof. Dr. Dorothee Alfermann von der Universität Leipzig. Das Forschungs- und Transferprojekt will zu einer Förderung gender- und herkunftsunabhängiger Bildungs- und Zukunftschancen sowie einem Kulturwandel in Wissenschaft und Unternehmen im MINT-Berufssegment beitragen.
In den Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland sind derzeit nach Angaben des Statistischen Bundesamts etwa 4000 Männer und weniger als 1000 Frauen mit dem Ziel einer Promotion in einem Fachbereich der Informatik einschließlich Fächern wie Wirtschaftsinformatik und Medieninformatik eingeschrieben. Ein erfolgreicher Abschluss der Promotion wird jährlich von etwa 950 männlichen Promovenden und im Vergleich dazu von nur 150 weiblichen Promovenden erreicht. Umso alarmierender ist die Tatsache, dass die Zahl der Promovendinnen seit Jahren stagniert, aber die der Promovenden steigt. Auf welche Ursachen diese Befunde zurückzuführen sein könnten, untersucht das Verbundprojekt mit qualitativen sowie quantitativen Befragungen von Promovendinnen und Promovenden in der Informatik. Neben dem Vergleich der finanziellen und sozialen Situation von IT-Doktorandinnen und IT-Doktoranden interessiere ebenfalls, welche Erwartungen, Ziele und Förderungen sie erhalten haben und welche fehlen.
Parallel zu den Befragungen wird im Rahmen des Projekts ein Doktorandinnen-Netzwerk aufgebaut, das den Doktorandinnen die Möglichkeit bietet, fachlichen Austausch zu pflegen und sozialpsychologisch wichtige Unterstützung durch Gleichgesinnte wie auch durch Expertinnen und Experten zu finden. Dieses Ziel soll eine im Projekt aufzubauende und zu evaluierende Cloud-Plattform unterstützen.
Pressemitteilung der Universität Leipzig
Weitere Informationen:
Universität Leipzig
Prof. Dr. Dorothee Alfermann
alfermannspam prevention@uni-leipzig.de
Universität Tübingen
Juniorprofessorin Dr. Enkelejda Kasneci
enkelejda.kasnecispam prevention@informatik.uni-tuebingen.de