16.07.2019
Ein mikrobieller Wirkstoff, die sogenannte 7-Desoxy-Sedoheptulose (kurz: 7dSh), wurde jüngst in einer interdisziplinären Zusammenarbeit eines Teams von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Mikrobiologie um Prof. Dr. Karl Forchhammer und aus der Organischen Chemie um Prof. Dr. Stephanie Grond in Cyanobakterien entdeckt (Nat. Comm. 2019).
Bewertet nach wissenschaftlicher Exzellenz und wirtschaftlichem Potenzial erhielt das von Dr. Klaus Brilisauer vom Institut für Organische Chemie eingereichte Konzept beim Science2Start-Ideenwettbewerb der BioRegioSTERN 2019 den 1. Preis. Der Preis wurde in feierlichem Rahmen im Kreis von Verantwortlichen aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Finanzbranche am 11. Juli 2019 in Fellbach überreicht.
7dSh ist ein ungewöhnlicher Desoxyzucker, der mittels chemoenzymatischer Synthese schnell und kostenoptimiert produziert werden kann und der einen für Pflanzen lebensnotwendigen Stoffwechselweg hemmt. Neben seiner vielversprechenden Eigenschaft zur Unkrautvernichtung hat 7dSh, anders als synthetische Herbizide wie Glyphosat, seinen Ursprung in der Natur.
Als natürliches Zuckermolekül ist für 7dSh eine geringe Ökotoxizität und gute mikrobielle Metabolisierung zu erwarten.
Die Tatsache, dass dieser Naturstoff seit Millionen von Jahren von Cyanobakterien produziert wird und sich dennoch nicht in der Umwelt anhäuft, unterstützt diese Hypothese. Somit wäre eine punktgenaue und zeitlich limitierte Wirkung der 7dSh realisierbar, die erfolgreiche wirtschaftliche Anwendung versprechen könnte, jedoch keine Schäden in den Ökosystemen hinterlässt und daher eine breitere Akzeptanz in der Öffentlichkeit findet.
Klaus Brilisauer, Karl Forchhammer, Stephanie Grond
Pressemitteilung der BioRegio STERN GmbH