Uni-Tübingen

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19.05.2023

Zwei Sonderforschungsbereiche verlängert

Erneute Förderung für den geisteswissenschaftlichen Verbund „Andere Ästhetik“ und den Medizin-Transregio zur Haut als Teil des Immunsystems

Bespiel für eine "Andere Ästhetik": Ausschnitt aus Frans Floris, Engelsturz, 1554, Koninklijk Museum voor Schone Kunsten Antwerpen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Verlängerung von zwei Tübinger Sonderforschungsbereichen (SFB) beschlossen: Der geisteswissenschaftliche Verbund „Andere Ästhetik“ (SFB 1391) wie auch SFB-Transregio „Die Haut als Sensor und Initiator von lokaler und systemischer Immunität“ in der Medizin gehen in eine weitere vierjährige Förderphase.

Der SFB 1391 „Andere Ästhetik“ (Sprecherin: Professorin Dr. Annette Gerok-Reiter, Deutsches Seminar, Mediävistik) hinterfragt seit Mitte 2019 jene Auffassungen von Ästhetik, die die Autonomie der Kunst ins Zentrum stellen. Dazu analysieren derzeit 18 Projekte vormoderne Akte und Artefakte, um so den Blick zu öffnen für eine „andere“ Ästhetik, die die gesellschaftlichen Funktionen von Kunst prinzipiell miteinbezieht. In der nächsten Förderphase wird der SFB seine Schwerpunktsetzung ausbauen: So wird er bisher marginalisierte Quellenbereiche wie etwa Gebrauchstexte oder angewandte Künste auf noch breiterer Basis einbeziehen. Aus wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive möchte der SFB verstärkt Fragen moderner Kanonbildung reflektieren, da deren Normen die Wahrnehmung einer „anderen“ Ästhetik und deren Relevanz bis in die Gegenwart oftmals verstellt haben. Intensiviert wird auch der äußerst produktive interdisziplinäre Zugriff. Hierfür erweitert der SFB das breite Tableau der bisher 16 beteiligten Fächer z.T. über die Philosophische Fakultät hinaus um Orient- und Islamwissenschaft, Empirische Kulturwissenschaft, Religionswissenschaft und Judaistik sowie verschiedene Theologien. Die zweite Förderphase des SFB „Andere Ästhetik“ beginnt am 1. Juli 2023.

Ebenfalls verlängert wurde der SFB-Transregio „Die Haut als Sensor und Initiator von lokaler und systemischer Immunität“. Hier arbeitet die Universität Tübingen mit den Universitäten Heidelberg und Mainz zusammen, Sprecher des Verbunds ist Professor Dr. Alexander Enk vom Universitätsklinikum Heidelberg. Ziel der Arbeit im SFB-Transregio ist es, die Hautimmunität in ihrer Komplexität zu verstehen, um eine Basis für therapeutische Interventionen zu schaffen. Der Verbund geht bereits in seine dritte Förderphase, die ebenfalls am 1. Juli 2023 startet.

SFB Andere Ästhetik/Hochschulkommunikation

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