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07.10.2016

Lena Veit mit Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft ausgezeichnet

Neurowissenschaftlerin erhält den Preis für ihre Doktorarbeit über die neuronalen Grundlagen des intelligenten Verhaltens von Rabenvögeln

Mit dem Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft 2016 ausgezeichnet: Dr. Lena Veit, Institut für Neurobiologie. Foto: © Klaus Tschira Stiftung

Für ihre an der Universität Tübingen verfasste Doktorarbeit „Neural correlates of executive control functions in carrion crows“ hat Dr. Lena Veit den diesjährigen Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft erhalten. Die Neurowissenschaftlerin, die in der Arbeitsgruppe von Professor Andreas Nieder am Institut für Neurobiologie der Universität Tübingen promoviert hat, hat sich mit der Intelligenz von Rabenvögeln befasst. Ausgangspunkt ihrer Forschung war die Beobachtung, dass die Tiere ähnlich komplexe Aufgaben lösen können wie etwa Affen. Und dies obwohl sie über keine Großhirnrinde verfügen, die beim Menschen und Säugetieren für komplexe kognitive Funktionen verantwortlich ist. Um herauszufinden, welche neuronalen Prozesse beim Lernen, Erinnern und anderen flexiblen Verhaltensweisen im Gehirn von Krähen ablaufen, hat sie die schwarzen Vögel trainiert. An einem Touchscreen mussten sie verschiedene Aufgaben lösen, zum Beispiel eine abstrakte Regelwechselaufgabe, bei der die Krähen entweder ein vorher bereits gesehenes oder ein neues Bild aus zwei Bildern auswählen mussten. Die aktuelle Regel – das gleiche Bild oder ein ungleiches Bild mit dem Schnabel zu berühren – konnte sich jederzeit ändern, die Krähen mussten also blitzschnell umschalten können. Bei dieser Aufgabe zeigte sich bei der Messung von Hirnströmen, dass Nervenzellen in einem bestimmten Bereich des Endhirns der Krähen die aktuellen Verhaltensregeln auf abstrakte Art kodieren. Mittlerweile forscht Veit als Postdoc am Sandler Neuroscience Center der University of California, San Francisco.


Der mit 5000 Euro dotierte Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft wurde 2016 zum 14. Mal verliehen. Ziel ist es, komplexe Forschungsergebnisse allgemein verständlich auf den Punkt zu bringen. Insgesamt hatten sich 168 Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften und Physik beworben. Neben der Tübinger Alumna wurden auch der Neurowissenschaftler Dr. Benjamin Gaub von der University of California, Berkeley, der Physiker Dr. Martin Pitzer von der Goethe-Universität Frankfurt, der Chemiker Dr. Martin Brüggemann von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Informatikerin Dr. Jiehua Chen von der TU Berlin und die Mathematikerin Dr. Ágnes Cseh von der TU Berlin ausgezeichnet.

Weitere Informationen: <link http: www.klaus-tschira-preis.info>www.klaus-tschira-preis.info


Mareike Manzke

Alle Preisträger v.l.: Dr. Martin Brüggemann. Jiehua Chen, Dr. Ágnes Cseh, Dr. Benjamin Gaub, Dr. Lena Veit, Dr. Martin Pitzer. Foto: © Klaus Tschira Stiftung

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