09.03.2022
Die Fachwelt trauert um den Tübinger Ägyptologen Dr. Ramadan Badry Hussein. Der 50-Jährige starb in der Nacht zum 09. März 2022 nach schwerer Krankheit, wie die Universität Tübingen am Mittwoch bekanntgab. „Dr. Hussein hat die Tübinger Ägyptologie in den vergangenen Jahren entscheidend mitgeprägt und durch seine Forschung wesentlich zum weltweiten Ansehen des Instituts für die Kulturen des Alten Orients beigetragen“, sagte der Direktor der Abteilung für Ägyptologie, Professor Christian Leitz: „Unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei der Familie von Dr. Hussein, seiner Ehefrau und den drei gemeinsamen Kindern.“
Ramadan Badry Hussein hatte an der Brown University studiert und promoviert. Später war er dann der Büroleiter des damaligen Antikenministers Zahi Hawass. Im Jahr 2012 kam er mit einem Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an die Universität Tübingen, wo er sich in den Folgejahren vor allem der Ausgrabung der Nekropole von Sakkara widmete. Seine Forschung wurde zuletzt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Internationale Aufmerksamkeit erhielt Husseins Forschung, nachdem sein Team 2018 in Sakkara eine aus Silber bestehende und teilweise vergoldete Mumienmaske fand. Zugleich konnten die Tübinger Ägyptologen unter seiner Leitung in Sakkara die Reste einer Werkstatt ausgraben, in der während der Antike offenbar die Verstorbenen vor der Bestattung einbalsamiert worden waren.
Ein ausführlicher Nachruf wird in den kommenden Tagen auf der Webseite der Tübinger Ägyptologie veröffentlicht.
Karl G. Rijkhoek