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08.12.2017

Alltagskultur in Baden und Württemberg – Landesmuseen und Universitäten starten Kooperation

Die Universitäten Tübingen und Freiburg sowie die Landesmuseen Karlsruhe und Stuttgart wollen zum Thema Alltagskultur künftig "Vernetzt lernen, forschen, vermitteln". Die Kooperation startete im Wintersemester 2017/18 mit einem Masterprojekt über Arbeitskultur.

Der Ordner stammt aus der ersten Serie von Louis Leitz (1896 bis 1911). Er steht für die Bürokratisierung der Arbeitswelt: Unterlagen können damit gut organisiert werden. Foto: Landesmuseum Wüttemberg / Hendrik Zwietasch

Mit Beginn des Wintersemesters hat am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft das Kooperationsprojekt "Vernetzt lernen, forschen, vermitteln" begonnen. Die beteiligten Institutionen haben sich zum Ziel gesetzt, das Fach durch gemeinsame Lehrprojekte und Öffentlichkeitsarbeit zu stärken. Im Vordergrund stehen ihre jeweilgen Sammlungen zu regionaler Alltagskultur. Dort lagern Objekte und Schriftquellen, die in der Lehre zur Veranschaulichung und für das praxisorientierte Lernen wieder stärker genutzt werden sollen. Die bisher wenig bekannten Zeugnisse sollen im Sinne eines gesellschaftlichen Wissenstransfers auch für die Öffentlichkeit sichtbar werden.

Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit dem Freiburger Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie und dem Freiburger Zentrum für Populäre Kultur und Musik statt. Weitere Kooperationspartner sind das Landesmuseum Württemberg in Stuttgart sowie das Badische Landesmuseum in Karlsruhe mit ihren jeweiligen Landesstellen für Volkskunde.

Das erste gemeinsame Lehrforschungsprojekt widmet sich dem Thema „Arbeitskultur“. 25 Master-Studierende aus beiden Universitätsinstituten werden in den kommenden drei Semestern in den Sammlungsbeständen der Kooperationspartner dazu recherchieren. Auf einer Webseite und in einer Ausstellung werden sie im Frühjahr 2019 ausgewählte Objekte zu historischen und gegenwärtigen Arbeitsalltagen präsentieren.

Dokumente zu Arbeiterliedern im Zentrum für Populäre Kultur und Musik

Dokumente zu Arbeiterliedern im Zentrum für Populäre Kultur und Musik
der Universität Freiburg lassen darauf schließen, welche Bedeutung
Menschen der Erwerbsarbeit beigemessen haben. Foto: Jürgen Gocke

Gefördert wird dieses Projekt mit etwa 250 000 Euro von der Landesinitiative "Kleine Fächer" des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg. Die Initiative fördert Fächer mit geringer Studierendenzahl oder wenig Universitätsstandorten, um die Leistungsfähigkeit der Fächer zu sichern. Die Förderung des Ministeriums gilt für die Dauer von zwei Jahren. Ziel ist jedoch, aus dem Projekt nachhaltige Lehrkonzepte und eine webbasierte Plattform für die Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln, um die Kooperation zwischen den Sammlungsinstitutionen und den kulturwissenschaftlichen Universitätsinstituten weiterhin aufrecht zu erhalten.

Dr. Karin Bürkert, Sarah Messmer

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