Uni-Tübingen

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03.05.2018

DFG stattet „Kompetenzzentrum für Hochdurchsatzsequenzierung“ in Tübingen aus

5,8 Millionen Euro für Next Generation Sequencing“‒Technologie

Tübingen erhält ein Kompetenzzentrum für Hochdurchsatzsequenzierung. Wie die UT bekannt gab, wurde der Standort von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für eines von bundesweit vier Zentren für den Aufbau hochspezialisierter Infrastrukturen ausgewählt. Die geförderten Hochschulen sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern standortübergreifend Beratung, Service und bioinformatische Auswertung für Hochdurchsatz-Sequenzierprojekte anbieten und werden dafür mit neuester „Next Generation Sequencing“-Technologie (kurz NGS) ausgestattet. Das „NGS Competence Center Tübingen“ erhält für zunächst drei Jahre 5,8 Millionen Euro.

Mit NGS lassen sich Genom, Epigenom und Transkriptom einer biologischen Probe vollständig erfassen und quantifizieren, sowohl von höheren Organismen wie dem Menschen als auch von Mikroorganismen wie Bakterien. Die riesigen Datenmengen und die Komplexität der bioinformatischen Analysen erfordern eine spezielle Expertise bei der Beratung im Vorfeld wie auch bei der Datenauswertung. Im NGS Competence Center Tübingen vernetzen sich mehrere bestehende Einrichtungen des Tübingen Research Campus: Das Quantitative Biology Center (QBIC) ist als Kerneinrichtung der Universität bereits auf die Auswertung von großen Datenmengen aus den Lebenswissenschaften mit Hochdurchsatztechnologien spezialisiert. Die Core Facility für NGS der Medizinischen Fakultät (c.ATG) am Institut für Medizinische Genetik und Angewandte Genomanalytik des Universitätsklinikums unterstützt seit 2002 klinische Projekte und Grundlagenforschung mit Mikroarray (molekularbiologische Untersuchungssysteme) und NGS Technologien.

Als dritte Einrichtung ist die NGS Einheit des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene integriert. Sie ist auf die Sequenzierung von Mikroorganismen spezialisiert. Auch eine enge Zusammenarbeit mit dem MPI für Entwicklungsbiologie (Professor Detlev Weigel) ist Teil des Konzepts. Dieses bringt eine große Expertise im Bereich der Pflanzengenomik ein. Koordiniert wird das neue Kompetenzzentrum von Professor Olaf Rieß (Sprecher, Medizinische Genetik), Professor Ingo Autenrieth (Mikrobiologie) und Professor Oliver Kohlbacher (QBiC).

Die Standorte wurden aus insgesamt sechs Bewerbungen ausgewählt. Weitere Zentren sind das „West German Genome Center“ (Kooperation aus Universität zu Köln, Universität Bonn, Universität Düsseldorf), das „DRESDEN-concept Genome Center“ der Technischen Universität Dresden sowie das „Competence Centre for Genomic Analysis Kiel“ der Universität zu Kiel. Insgesamt stellt die DFG 14 Millionen Euro für die Förderinitiative bereit, um den dringenden Bedarf an modernen NGS-Infrastrukturen an Hochschulen aufzufangen.

Die NGS-Kompetenzzentren und deren Netzwerke sollen nur der erste Schritt zum Aufbau einer größeren nationalen Infrastruktur sein. Sie haben nun die Aufgabe, Hochdurchsatzsequenzierungsservice für große Forschungsprojekte der DFG durchzuführen. Dafür stellt diese insgesamt bis zu 30 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre bereit.

Antje Karbe

Kontakt:

Professor Olaf Horst Rieß
Universität Tübingen
Institut für Medizinische Genetik und Angewandte Genomik
Telefon +49 7071 29-72323
Olaf.Riess@med.uni-tuebingen.d

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