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04.02.2022
Gute Führung gelingt nur gemeinsam
Rektorat verkündet Beginn der Umsetzungsphase der Leitlinien guter Führung
Verantwortung übernehmen – die Leitlinien guter Führung umsetzen. Unter diesem Motto stand die Online-Veranstaltung, zu der die Universitätsleitung am 25. Januar 2022 eingeladen hatte und den Auftakt der Umsetzungsphase des Projektes der Leitlinien guter Führung darstellte. Fast 180 interessierte Führungskräfte und Mitarbeitende der Universität Tübingen kamen zusammen, um mehr über den bisherigen und den zukünftigen Umsetzungsprozess der Leitlinien zu erfahren.
Prorektorin Prof. Dr. Monique Scheer wies in ihrem Eingangs-Statement darauf hin, wie wichtig es sei, dass alle Mitarbeitenden aus Wissenschaft, Technik und Verwaltung – mit und ohne Führungsverantwortung – ihren Beitrag für eine erfolgreiche Umsetzung der Leitlinien leisten und würdigte, dass dies in vielen Bereichen bereits heute der Fall ist. Um gemeinsam weiter zu wachsen, zu lernen und Veränderungen zu bewirken, sei es nötig, weiterhin in den Austausch und in die Diskussion zu gehen.
Auf die Frage, warum gute Führung für eine Exzellenz-Universität aus wissenschaftlicher Sicht wichtig ist, ging im Anschluss Dr. Cordula Brand, Geschäftsführerin und wissenschaftliche Koordinatorin des Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen ein. Gute Führung sei einerseits als Investition in die Zukunft zu betrachten. Andererseits stehe die Universitätsleitung in der Verantwortung, gute Führung in den Kontexten von Forschung und Lehre sowie im Bereich Verwaltung und Governance zu ermöglichen und zu fördern. Entsprechende Strukturen müssten geschaffen, die Zeit für Führungskräfte entsprechend organisiert und Personal bereitgestellt werden, damit der benötigte Freiraum für Führungshandeln entstehen könne. Ihren Vortrag schloss Brand mit einem Appell an alle Beteiligten: „Nicht nachlassen, denn jetzt geht es erst wirklich los!“
Dieses Stichwort griff Dr. Daniela Bister, Leiterin der Abteilung Personalentwicklung und Projektleiterin Entwicklung und Umsetzung der Leitlinien, auf und führte die Anwesenden nach einem kurzen Projektrückblick durch die neun Teilprojekte des Umsetzungskonzepts, welche die Universitätsleitung ab sofort bis einschließlich Juni 2023 beauftragt hat und unterstützen wird:
- Teilprojekt I: Erstellung einer Fortbildungsmatrix, um eine Übersicht über Fortbildungsmaßnahmen zu den in den Leitlinien thematisierten Aspekten guten Führungshandelns zu erhalten und eine fundierte Weiterbildungsberatung zu erleichtern.
- Teilprojekt II: Integration der Leitlinien guter Führung in bestehende Fortbildungsveranstaltungen und -programme, um eine Auseinandersetzung mit Führungshandeln im Sinne der Leitlinien guter Führung zu fördern und die Umsetzung der Leitlinien guter Führung Teil der gelebten Führungspraxis werden zu lassen.
- Teilprojekt III: Leitlinien-Workshops für Leitungsteams, um die Intentionen und Erwartungen des Rektorats zu vermitteln, eine Reflexion der Leitlinien sowie deren eigene Umsetzung anzustoßen und die Vorbereitung der Umsetzung in den jeweiligen Bereichen zu unterstützen.
- Teilprojekt IV: Leitlinien-Workshops für Führungskräfte, damit sich jede Führungskraft mit den Leitlinien guter Führung und deren Anwendung auseinandersetzt.
- Teilprojekt V: Konzeption eines neuen Führungskräfteentwicklungsprogramms, in dessen Rahmen neue Führungskräfte gezielt an den eigenen Führungskompetenzen arbeiten.
- Teilprojekt VI: Integration der Leitlinien in Berufungsverfahren, damit erst- und neuberufene Professor*innen mit dem Führungsverständnis der Universität vertraut sind und Führungskompetenzen ein stärkeres Gewicht in Berufungsverfahren beigemessen wird.
- Teilprojekt VII: Kollegiale Beratungsformate für erfahrene Führungskräfte werden noch stärker gefördert, um Austausch und Perspektivwechsel zu konkreten Herausforderungen im Führungsalltag zu ermöglichen. Ziel ist es, Führungskräfte zu unterstützen, ihr Handlungsrepertoire zu reflektieren und ggfs. zu erweitern.
- Teilprojekt VIII: Retrospektiven einer repräsentativen Resonanzgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern aus dem wissenschaftlichen und wissenschaftsunterstützenden Bereich, um Erfolge sprachfähig zu machen, Handlungsbedarf zu identifizieren und Verbesserungsvorschläge zu entwickeln.
- Teilprojekt IX: Fortlaufende Kommunikationskampagne, um das Thema „Führung“ und die Leitlinien im Universitätsalltag zu verankern und kontinuierlich für Austauschmöglichkeiten zu sorgen
Hans-Werner Bormann, Geschäftsführer der WSFB-Beratergruppe und externer Berater der Universität Tübingen im Projekt Leitlinien guter Führung, beschäftigte sich im Weiteren mit der Frage, ob die vorgestellten Teilprojekte zur Umsetzung als Luxus betrachtet werden könnten oder als Notwendigkeit anzusehen seien. Denn schließlich könne man die These aufstellen, das Projekt der Leitlinien guter Führung sei mit dem Druck und der Verteilung der Broschüren abgeschlossen. Die Antwort darauf lautet seitens des Rektorats eindeutig: „Nein, denn das Ziel dieses Veränderungsvorhabens ist es, das Führungshandeln und die Zusammenarbeit in der gesamten Organisation qualitativ weiterzuentwickeln“. Ein derartiger Veränderungsprozess könne nur durch Partizipation aller Beteiligten, durch gemeinsame Reflexion und Aktion realisiert werden.
Ein Highlight der Veranstaltung stellten die im Anschluss präsentierten Eindrücke zum bisherigen und zukünftigen Umsetzungsprozess von bereits aktiv in den Erarbeitungs- und Umsetzungsprozess involvierten Kolleginnen und Kollegen dar:
- Prof. Dr. Thilo Stehle: „Was mit guter effektiver Führung in Fakultäten bewirkt werden kann“
- Prof. Dr. Dominik Papies: „Die Entwicklung der Leitlinien ist erst der Anfang!“
- Dr. Marianne Dörr: „Warum gute Führung gerade im öffentlichen Dienst wichtig ist?“
- Sven Fillinger: „Gemeinsam voran.“
- Dr. Sebastian König: „Gelingensbedingungen der Umsetzung aus Sicht der wissenschaftlichen Mitarbeitenden“
- Britta Rochier: „Der Erarbeitungsprozess der Leitlinien aus Sicht des Personalrats“
- Jun.-Prof.in Kristina Strohmaier: „Warum gute Führung in Zukunft immer wichtiger wird - aus Sicht der Nachwuchswissenschaftler*innen.“
Kanzler Dr. Andreas Rothfuß führte den Teilnehmenden auf humorvolle und eindrückliche Weise immer wieder zitierte kulturelle Unterschiede in Wissenschaft und Verwaltung vor Augen und wie die Leitlinien guter Führung dazu beitragen, diese Unterschiede zu überwinden. Insbesondere sei es wichtig, aufeinander zu hören, Verständnis für die Sichtweisen anderer zu zeigen und wertschätzend sowie respektvoll eine ehrliche und klare Kommunikation zu pflegen.
Prorektorin Scheer hob abschließend hervor, dass mit den Leitlinien guter Führung ein Meilenstein erreicht wurde: ein Meilenstein, der Veränderung und Verbesserung anstößt. Dabei werden sowohl die erfahrenen und neuen Führungskräfte als auch Ihre Mitarbeitenden gesehen, denn alle sollen sich im Sinne der „Culture of Commitment“ weiterentwickeln können.
Im Anschluss an die Veranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit zu Wort zu kommen und ihre Fragen zu stellen.
Weitere Infomationen zu den Leitlinien guter Führung - Entwicklung und Umsetzung
Andrea Schmitt, Abt. VI 3 Personalentwicklung