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05.12.2016

„Preis für mutige Wissenschaft“ an Professor Erik Schäffer vom Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen (ZMBP)

Baden-Württemberg vergibt erstmals bundesweit einmalige Auszeichnung

Prof. Dr. Erik Schäffer. Foto: Universität Tübingen/Friedhelm Albrecht

Der erstmals in diesem Jahr vom Land Baden-Württemberg vergebene und mit insgesamt 30.000 Euro dotierte „Preis für mutige Wissenschaft“ geht an die beiden Forscher Professor Dr. Erik Schäffer vom Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen (ZMBP) der Universität Tübingen und Dr.-Ing. Ferdinand Ludwig von Universität Stuttgart. „Innovative Forschung führt nicht immer geradlinig zum Ziel. Die beiden Preisträger haben auf ihrem Weg dorthin viel Mut und Risikobereitschaft bewiesen“, so die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer bei der Preisverleihung am 5. Dezember 2016 in Stuttgart.


„Forschung ist die tragende Säule für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg und damit für die Innovationsfähigkeit des Landes. Von zentraler Bedeutung sind Forscherinnen und Forscher, die Mut im Denken und Handeln beweisen und mit ihren Erkenntnissen neue Horizonte eröffnen – gerade dann, wenn die Forschung auf Umwegen erfolgt. Mit dem bundesweit einmaligen Preis rücken wir erfolgreiche junge Forscherinnen und Forscher an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in den Fokus, die unkonventionelle Ansätze – oftmals gegen Widerstände – verfolgt haben und deren Risikobereitschaft mit wertvollen Forschungsergebnissen belohnt wurde. Diesen persönlichen Einsatz und den Mut, auch Wagnisse einzugehen, wollen wir würdigen“, so Ministerin Bauer. Der Preis solle zugleich andere Forscher ermutigen, schon früh eigene Wege einzuschlagen.


„Das Land schafft gute Rahmenbedingungen für Kreativität in der Wissenschaft. Hierzu gehören die notwendigen Freiräume, die kluge Köpfe heute brauchen, um ihre Ideen zu verfolgen. Aber es bedarf noch mehr einer Kultur, die Fehler und das Risiko des Misserfolgs produktiv aufgreift und damit die Basis für unkonventionelles Denken und innovative Forschung bietet“, so Bauer weiter. Auch um eine solche Kultur in der Wissenschaft zu befördern, habe das Land Baden-Württemberg den „Preis für mutige Wissenschaft“ ausgeschrieben.

Mut zum Risiko – auch gegen Lehrbuchmeinungen

„Professor Dr. Erik Schäffer ist ein Wissenschaftler, dessen Motivation von Neugierde und ungewöhnlichen Perspektivwechseln angetrieben wird. Das gilt auch und vor allem für seine Forschungsarbeit, bei der er gerne die ausgetretenen Pfade der klassischen Disziplinen verlässt. Diese Haltung erfordert jenen besonderen Mut, der das Risiko und bisweilen auch das Scheitern einkalkuliert. Aber genau so entsteht innovative Wissenschaft“, betonte Bauer in ihrer Laudatio auf den Preisträger von der Universität Tübingen.

Professor Schäffer hat einen vollkommen neuen Mechanismus entdeckt, wie das menschliche Erbgut bei DNA Doppelstrangbrüchen durch Einzelstrang-Annealing repariert wird – und damit das klassische Lehrbuch-Modell widerlegt. Zurzeit arbeitet Erik Schäffer unter anderem an einem Projekt zur Etablierung eines genetisch kodierten, räumlich und zeitlich hochauflösenden Sensors für die Messung von Druckverhältnissen in lebenden Pflanzenzellen. Das Forschungsvorhaben wurde von einigen Fachgutachtern für äußerst riskant befunden – umso mehr, da ein vergleichbares Vorhaben weltweit bislang niemand versucht hat. Sollte das Vorhaben gelingen, wird dieser innovative Ansatz zu bahnbrechenden Einsichten führen, wie Pflanzenentwicklung durch Druckvorgänge gesteuert werden können.


Weitere Informationen zum Preis:

Kontakt:

Prof. Dr. Erik Schäffer

Universität Tübingen

ZMBP

Tel. +49 7071 / 29-78831

<link>erik.schaeffer@uni-tuebingen.de

Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

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