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26.11.2014
Geschlechterrollen: Neurobiologie oder Kultur?
5. CIN Dialog zu „Geschlecht und Gehirn“ an der Universität Tübingen
Können Frauen besser reden und sind Männer die Meister des Einparkens? Sind neuroanatomische Unterschiede der Ausgangspunkt lebenslanger kognitiver Unterschiede zwischen Männern und Frauen? Oder sind Geschlechterdifferenzen historisch und kulturell bedingt? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der fünfte CIN Dialog des Forum Scientiarum und des Werner Reichardt Centrums für Integrative Neurowissenschaften (CIN) der Universität Tübingen. Unter dem Titel „Geschlecht und Gehirn. Neurobiologische versus kulturelle Bedingungen von Geschlechterrollen“ diskutieren der Neurowissenschaftler Professor Onur Güntürkün aus Bochum und die Historikerin Professor Ute Frevert vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Moderiert wird das Gespräch von Dr. Elisabeth von Thadden von der ZEIT.
Der CIN Dialog findet am Mittwoch, den 3. Dezember 2014, um 19.15 Uhr im Audimax (Neue Aula, Geschwister-Scholl-Platz) statt. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen, der Eintritt ist frei.
Die „CIN Dialogues at the Interface of the Neurosciences and the Arts and Humanities“ werden gemeinsam vom Forum Scientiarum und dem CIN veranstaltet. Die interdisziplinär arbeitenden Einrichtungen wollen damit den Austausch zwischen Neurowissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften über den akademischen Bereich hinaus sichtbar machen und in die Gesellschaft tragen.
Onur Güntürkün (geboren 1958) ist Professor für Biopsychologie am Institut für Kognitive Neurowissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Von 1975 bis 1980 studierte er Psychologie an der Universität Bochum, wo er 1984 promoviert wurde. Er forschte in Paris und San Diego und habilitierte sich 1992 an der Universität Konstanz im Fach Psychologie. 1997 wurde er nach Bochum berufen. Er erhielt unter anderem den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und den Communicator-Preis für seine breitenwirksame Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse. Seit 2006 ist er Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Seine Untersuchungen zu den neuronalen Grundlagen der Unterschiede zwischen Mann und Frau sind wegweisend für die biopsychologische Geschlechterforschung. Er konnte beispielsweise nachweisen, dass die kognitiven Unterschiede zwischen Männern und Frauen viel geringer sind als lange angenommen. (Foto: Marion Nelle)
Ute Frevert (geboren 1954) ist seit 2008 Direktorin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und Leiterin des Forschungsbereichs „Geschichte der Gefühle“. Nach dem Studium der Geschichte und Sozialwissenschaften an den Universitäten Münster, Bielefeld und der London School of Economics wurde sie 1982 promoviert. Sie habilitierte sich 1989 im Fach Neuere Geschichte mit einer Arbeit zum männlichen Ehrgefühl. Von 1991 bis 2003 hatte sie Lehrstühle an der Freien Universität Berlin sowie an den Universitäten Konstanz und Bielefeld inne und war Gastprofessorin und Fellow in Jerusalem, Stanford, Dartmouth, Wien und Paris. 2003 folgte sie einem Ruf an die Yale University (Schwerpunkt: Deutsche Geschichte). 2008 kehrte sie nach Deutschland zurück. Sie wurde u.a. mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1998) ausgezeichnet. Mit ihren Arbeiten trug sie maßgeblich dazu bei, die Geschlechterforschung in den Geschichtswissenschaften zu etablieren. (Foto: David Ausserhofer)
Elisabeth von Thadden (geboren 1961) studierte Literaturwissenschaft und Geschichte in Freiburg, Paris und Berlin und wurde mit einer Arbeit über Goethes Naturbegriff promoviert. Anschließend arbeitete sie als Redakteurin bei der ostdeutschen „Wochenpost“ und später als Kolumnistin für die „Berliner Zeitung“. Seit 1999 ist sie Redakteurin bei der Wochenzeitung DIE ZEIT und dort heute im Feuilleton für das Politische Buch verantwortlich.
(Foto: Nicole Sturz)
Das Forum Scientiarum organisiert im Rahmen des CIN-Dialogs zudem für Studierende den Workshop „Geschlechterkonstrukte im interdisziplinären Gespräch“. Referenten sind Onur Güntürkün; Christine Wimbauer und Almut Peukert (Institut für Soziologie, Universität Tübingen); der Biologe Heinz-Jürgen Voss aus Merseburg sowie Heike Walz aus Wuppertal-Bethel. Der Workshop findet in Kooperation mit dem Zentrum für Gender- und Diversitätsforschung der Universität Tübingen statt und wird von der Gleichstellungsbeauftragten Professor Ingrid Hotz-Davies und von Professor Regina Ammicht Quinn moderiert.
Kontakt:
PD Dr. Ruth Conrad
Universität Tübingen
Forschungs- und Studieninspektorin am Forum Scientiarum
Telefon +49 (7071) 40716-130
<link mail ein fenster zum versenden der>ruth.conrad[at]fsci.uni-tuebingen.de
Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Dr. Karl Guido Rijkhoek
Leitung
Antje Karbe
Pressereferentin
Telefon +49 7071 29-76789
Telefax +49 7071 29-5566
antje.karbe[at]uni-tuebingen.de
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