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11.04.2024

Studium Generale startet mit Sommervorlesungen

Öffentliche Vorlesungsreihen der Universität Tübingen diskutieren unter anderem Europawahlen und aktuelle Schwierigkeiten in der Schulbildung

Das Studium Generale der Universität Tübingen startet ab 16. April zum Sommersemester 2024 mit fünf öffentlichen Vorlesungsreihen: Thema sind die anstehenden Europawahlen, die „Bildungskatastrophe“ und das wechselseitige Verhältnis von Literatur und Krieg. Zudem geht es um Schreibprozesse über Grenzen und Unterschiede hinweg und die Frage, warum bestimmte Orte (nicht nur) den Schwaben heilig sind.

Der Zugang ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Die Veranstaltungen finden in Präsenz statt. Detaillierte und aktuelle Informationen finden sich unter www.uni-tuebingen.de/studium-generale.

Die Reihe „Make Peace not Love“ (Amos Oz): Kriege bekämpfen (Montag, 18:15 Uhr, Hörsaal 21) spricht über das Phänomen des Krieges, das leider auch in Europa wieder Einzug gehalten hat. Um die Mechanismen des Krieges in den Blick zu nehmen und zu begreifen, nimmt Professor Jürgen Wertheimer die Rolle der Literatur in den Blick: Sie hilft, die emotionale Befindlichkeit von Individuen in Konfliktzonen unbestechlich auszuleuchten und kann früh auf Krisensituationen verweisen.

Vor rund 60 Jahren löste Georg Picht mit seinem Buch „Die deutsche Bildungskatastrophe“ Diskussionen aus. Die Empirische Bildungsforschung sieht Anlass, auch in diesem Sommer über die Bildungskatastrophe: Von der Diagnose zur Lösung zu sprechen. (Dienstag, 18:15 Uhr, Hörsaal 25) Damals wurden zu wenige Studierende und Lehrkräfte beklagt. Heute geht es um Kinder, die nach der Grundschule nicht richtig lesen und rechnen können, Jugendliche ohne Schulabschluss und die anhaltende Bildungsungerechtigkeit. Die Forschenden des LEAD Graduate School & Research Network stellen Themen und Ergebnisse aus ihrer Arbeit vor.

Was haben Höhlen, Kirchen und Fußballstadien gemeinsam? Die Reihe „Heilige“ Orte in Schwaben (Mittwoch, 18:15 Uhr, Hörsaal 21) untersucht Orte, die im traditionellen oder übertragenen Sinne als „heilig“ gelten – zu verschiedenen Epochen und mit unterschiedlichen Bedeutungen für ihre Region und die dort lebenden Menschen. Das Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften lässt Forschende einen Blick auf Stätten wie das Kloster Reichenau, den Hölderlinturm, Moscheen oder auch den VfB Stuttgart werfen: Was zeichnet diese aus, für wen sind sie heilig und was unterscheidet sie von nicht-heiligen Orten?

>>Bitte beachten Sie, dass die erste geplante Veranstaltung dieser Reihe („Die Wurmlinger Kapelle“) nun leider aus Krankheitsgründen entfällt. Die Reihe beginnt deshalb am 24. April mit dem Vortrag von Prof. Nicholas Conard „Waren die Höhlen der Schwäbischen Alb heilige Orte während der Altsteinzeit?“

Die Reihe EU Vote! Analysen anlässlich der Europawahl 2024 (Mittwoch, 18:15 Uhr, Hörsaal 25) beschäftigt sich mit den Wahlen zum Europäischen Parlament, die vom 6. bis 9. Juni 2024 stattfinden. In vielen Staaten sind euroskeptische und radikale Parteien im Aufwind und das Ansehen des EU-Parlaments hat durch „Katar-Gate“ gelitten. Gleichzeitig wird die künftige Zusammensetzung des Parlaments gravierende Auswirkungen auf seine Rolle im Gesetzgebungsprozess und auf die Perspektiven europäischer Integration insgesamt haben. Auf Einladung des Instituts für Politikwissenschaft analysieren Vortragende, welche Rolle das Europäische Parlament in der EU spielt, wie es gewählt wird und welche Muster sich im Wahlverhalten und in den Wahlkampagnen der politischen Parteien zeigen.

In der Reihe Schreiben und Forschen über Grenzen und Unterschiede: Interdisziplinäre Perspektiven (Donnerstag, 18:15 Uhr, Hörsaal 25) lädt das Zentrum für Gender- und Diversitätsforschung ein. Forschende aus verschiedenen Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften erörtern die Frage nach der neuen politischen Relevanz der Identität und Positionierung von Autor*innen. In vielen gesellschaftlichen Bereichen werden Hierarchien in Frage gestellt, Stimmen, die bislang unterrepräsentiert waren, werden etwa in Wissenschaft, Journalismus und literarischem Feuilleton lauter. Institutionen wie Universitäten oder Verlage müssen sich im Austausch mit Impulsen aus feministischen, post-/dekolonialen und antirassistischen Bewegungen neu orientieren. Diese Dynamik hat ethische, ästhetische und wissenschaftstheoretische Implikationen und bringt ganz konkrete Folgen für das (kreative, forschende, berichtende) Schreiben mit sich.

Kontakt:

Antje Karbe
Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Telefon +49 7071 29-76789
antje.karbespam prevention@uni-tuebingen.de

Pressekontakt:

Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Oliver Häußler
Kommissarische Leitung

Antje Karbe
Pressereferentin
Telefon +49 7071 29-76789
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