Pressemitteilungen Archiv
14.12.2022
Tübinger Universitätsrat fordert finanzielle Unterstützung des Landes
Erhebliche finanzielle Herausforderungen durch steigende Energiekosten
Der Tübinger Universitätsrat fordert die Landesregierung auf, angesichts der stark gestiegenen Energiekosten ein Hilfsprogramm für die Universitäten aufzulegen. „Anders als alle anderen staatlichen Hochschulen in Baden-Württemberg müssen die Universitäten die Kosten für Heizung und Strom aus ihrem eigenen Etat bestreiten“, sagte der Vorsitzende des Universitätsrats, Bernhard Sibold, nach einer Sitzung des Gremiums am Mittwoch. Die Kostenentwicklung seit 2021 drohe zu einer Gefahr für Forschung und Lehre zu werden.
Angesichts von rund zehn Prozent Inflation gebe es für die Universität keine Möglichkeit mehr, an den Sachmitteln zu sparen. Komme das Land den Universitäten nicht zu Hilfe, blieben daher nur Einschnitte beim Personal, sagte der Vorsitzende des Universitätsrats: „Um unser strukturelles Defizit auszugleichen, müsste die Universität 20 Professuren einschließlich der dazu gehörenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsparen“, erklärte Sibold: „Dies hätte direkte und massive Auswirkungen auf Forschung und Lehre an der Universität Tübingen.“ Die Zahl der Neuberufungen müsste drastisch gesenkt werden und Einschnitte in das Studienangebot wären unausweichlich.
Sibold betonte, die Universität Tübingen wirtschafte außerordentlich sparsam: „Die Wirtschaftsführung der Universität basiert auf schwäbischen Grundsätzen“, sagte der Vorsitzende des Kontrollgremiums. Sie unternehme zudem seit Beginn der Ukrainekrise sichtbare Anstrengungen, um ihren Energieverbrauch zu senken: „Eine Preissteigerung von rund 80 Prozent in zwei Jahren lässt sich aber nicht allein durch eine Senkung des Verbrauchs auffangen, selbst dann nicht, wenn wir das von der Landesregierung vorgegebene und außerordentlich ehrgeizige Einsparziel von 20 Prozent erreichen sollten.“
Der Vorsitzende des Universitätsrats mahnte konkrete Schritte der Landesregierung an. „Finanzminister Daniel Bayaz hat erst vor wenigen Wochen die Schlüsselrolle der Hochschulen bei der Bewältigung der aktuellen Krisen hervorgehoben. Die Landesregierung muss daher jetzt den Universitäten finanziell helfen, damit sie die nächsten Jahre ohne spürbare Einschnitte in Lehre und Spitzenforschung überstehen können.“
Pressekontakt:
Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Dr. Karl Guido Rijkhoek
Leitung
Antje Karbe
Pressereferentin
Telefon +49 7071 29-76788
+49 7071 29-76789
Telefax +49 7071 29-5566
karl.rijkhoekspam prevention@uni-tuebingen.de
antje.karbespam prevention@uni-tuebingen.de
Alle Pressemitteilungen der Universität Tübingen