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15.09.2016
Universität stärkt Wirtschaftsdidaktik in der Lehrerbildung
Dieter von Holtzbrinck Stiftung ermöglicht Einrichtung einer neuen Professur für Ökonomische Bildung und Wirtschaftsdidaktik
Die Dieter von Holtzbrinck Stiftung hat an der Universität Tübingen die Einrichtung einer Professur für Ökonomische Bildung und Wirtschaftsdidaktik ermöglicht. Die Stiftung finanziert die neue Professur für zehn Jahre. Auf die Professur, die an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät sowie an der „Tübingen School of Education“ angesiedelt ist, wurde die Wirtschaftspädagogin Professorin Taiga Brahm von der Universität St. Gallen berufen.
„Die Einrichtung der Stiftungsprofessur für Ökonomische Bildung und Wirtschaftsdidaktik ist ein wichtiger Schritt bei der Neuausrichtung der Lehrerbildung an der Universität Tübingen“, sagte der Rektor der Universität, Professor Bernd Engler. Die neue Professur stärke die Fähigkeit der Universität, fachlich und pädagogisch exzellente Lehrkräfte für das neue Schulfach „Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung“ an den baden-württembergischen Schulen auszubilden. „Unser Ziel ist eine praxisnahe, schülerorientierte ökonomische Bildung von angehenden Lehrerinnen und Lehrern sowie in der Folge mehr Wissen über wirtschaftliche Prozesse und Zusammenhänge bei den Schülerinnen und Schülern“, sagte Engler.
Der Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Professor Josef Schmid, sagte, es könne im Fach „Wirtschaft“ nicht darum gehen, Jungen und Mädchen bereits in der Schule zu kleinen Betriebswirten auszubilden: „Der Schulunterricht muss der Komplexität des Themas gerecht werden.“ Schülerinnen und Schüler seien selbst wirtschaftliche Akteure und ein ökonomischer Faktor. Sie seien sich dieser Tatsache meist nur nicht bewusst. Und sie beeinflussten später als Bürgerinnen und Bürger wichtige wirtschaftspolitische Entscheidungen.
Vor diesem Hintergrund sei die Vermittlung wirtschaftlicher Zusammenhänge bis hin zu ökologischen und wirtschaftsethischen Fragen eine wichtige Herausforderung für die Schulen und daher auch für die Lehrerbildung. „Ein zeitgemäßer Unterricht muss die Zusammenhänge einer hoch entwickelten, globalisierten Wirtschaft erklären und diese mit der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler verknüpfen“, sagte Schmid: „Dazu können wir in Tübingen nun dank des Engagements der Dieter von Holtzbrinck Stiftung einen wesentlichen Beitrag leisten.“
Die Universität hat zwischenzeitlich Professorin Taiga Brahm auf die Professur berufen. Brahm wurde in Bingen am Rhein geboren. Sie studierte Wirtschaftspädagogik an der Universität Mainz sowie an der Universität Gent in Belgien. Nach dem Diplom arbeitete sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung (ZFUW) der Technischen Universität Kaiserslautern sowie als Gastwissenschaftlerin an der Simon Fraser University im kanadischen Vancouver. Parallel dazu absolvierte sie ein Master-Studium in Erwachsenenbildung an der TU Kaiserslautern. 2006 bis 2010 war sie als wissenschaftliche Projektleiterin am „Swiss Centre for Innovations in Learning“ der Universität St. Gallen tätig. Nach der Promotion 2010 berief die Universität St. Gallen sie auf eine Assistenzprofessur für Hochschulentwicklung. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Kompetenzentwicklung von Lernenden in unterschiedlichen Bildungskontexten, insbesondere die Entwicklung von überfachlichen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern, das Studierendenhandeln sowie das Design wirtschaftsdidaktischer Curricula und Lernumgebungen.
Kontakt:
Prof. Dr. Josef Schmid
Universität Tübingen
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Telefon +49 7071 29-72992 oder -77957
E-Mail josef.schmid[at]uni-tuebingen.de
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