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06.10.2014

Verleihung des Württembergischen Krebspreises an der Universität Tübingen

Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer-Stiftung zeichnet drei Onkologen aus Tübingen und Ulm aus

Der Württembergische Krebspreis der Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer-Stiftung wird zum fünften Mal vergeben: Der Projektpreis (50.000 Euro) geht an den Tübinger Onkologen Professor Lars Zender für seine grundlagenwissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Identifikation von tumor-unterdrückenden Genen. Dr. Patrick Schuler aus Ulm wird mit dem Nachwuchspreis (10.000 Euro) für seine Arbeiten zum „Einfluss der Chemotherapie auf das Immunsystem von Patienten mit Kopf-Hals-Karzinom“ geehrt. Die Medizinstudentin Stephanie Weißinger aus Ulm erhält für ihr Engagement in der Hautkrebsforschung den Nachwuchs-Sonderpreis (2.500 Euro).

Der Vorsitzende der Stiftung, Professor Claus Claussen, Emeritus der Abteilung für Radiologische Diagnostik der Universität Tübingen, zeichnet die Preisträger 2013 am Montag, den 13. Oktober 2014, um 14 Uhr im Konferenzzentrum des CRONA-Klinikums (Hoppe-Seyler-Straße 3) aus. Den Festvortrag hält Professor Olaf Rieß (Direktor des Instituts für Medizinische Genetik, Tübingen) zur „Bedeutung der ‚Next Generation Sequencing‘ Technologie in der Tumordiagnostik“.

Foto: privatLars Zender, geboren 1975 in Hannover, war nach Medizinstudium in Hannover und Tätigkeit als Assistenzarzt in der Abteilung für Gastroenterologie Postdoktorand am Cold Spring Harbor Laboratory in New York. Danach leitete er eine Arbeitsgruppe am Helmholtzzentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und an der Medizinischen Hochschule Hannover und wurde 2009 auf eine Juniorprofessur für Gastrointestinale Onkologie in Hannover berufen. Seit 2010 ist er außerordentlicher Professor am Cold Spring Harbor Laboratory. Seit 2012 hat er eine Professur in Tübingen inne und ist als Oberarzt und Sektionsleiter für Gastrointestinale Onkologie in der Medizinischen Klinik I tätig. Für seine Forschungserfolge wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet – unter anderem mit dem Leibnizpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Das Leberzellkarzinom (HCC-Hepatozelluläres Karzinom) stellt weltweit die dritthäufigste Krebstodesursache dar, die Therapiemöglichkeiten sind bis heute eingeschränkt. Die Arbeitsgruppe um Lars Zender sucht in Mausmodellen und an Proben aus menschlichen Tumoren nach neuen therapeutischen Zielstrukturen zur Behandlung des Leberzellkarzinoms. Mit der sogenannten RNA-Interferenz können neue Verwundbarkeiten im Genom der Leberkrebszellen schnell aufgespürt werden. Nach Identifizierung einer neuen Zielstruktur kann durch diese Technik zudem effizient getestet werden, welche Auswirkung die Hemmung des Zielgens auf das Tumorwachstum hat. Ähnliche Ansätze führt die Arbeitsgruppe auch zur Identifizierung neuer Krebsgene im Bauchspeicheldrüsenkarzinom und bei Gallenwegskarzinomen durch.

Foto: privatPatrick Schuler, geboren 1978 in San Diego, absolvierte sein Medizinstudium in Würzburg, Toronto (Kanada) und Uppsala (Schweden). Seine Assistenzarztjahre in Würzburg, Düsseldorf und Essen wurden 2010 durch einen zweijährigen Forschungsaufenthalt am Hillman Cancer Center in Pittsburgh, USA, bereichert. Seit 2013 arbeitet und forscht er an der Universitätsklinik für HNO-Erkrankungen in Ulm. Den Schwerpunkt seiner Forschung bildet das Immunsystem von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren. Das Immunsystem wird durch Tumor und Chemotherapie geschwächt und begünstigt so ein Wiederauftreten der Erkrankung, ebenso stellen chronische Entzündungen im Mund-Rachen-Raum einen Risikofaktor für die Tumorentstehung dar. Im Mausmodell wird versucht, über die verschiedenen Arten von Zellen, die an einer Entzündungsreaktion beteiligt sind, Einfluss auf ein potentielles Tumorwachstum zu nehmen, um diese Erkenntnisse in einem späteren Schritt auf die Behandlung von Patienten zu übertragen.

Foto: privatDie Medizinstudentin Stephanie Weißinger, geboren 1982 in Nürtingen, studiert nach einer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin seit 2008 Medizin an der Universität Ulm. In Ihrer Forschung beschäftigt sie sich unter anderem mit dem genetischen Profil von bösartigen Zellen in den verschiedenen Subgruppen des schwarzen Hautkrebses. Das Ziel ist, eine Genliste für die klinische Diagnostik zu erstellen.

Fotos: privat

Die Stiftung des Württembergischen Krebspreises trägt den Namen des an Krebs verstorbenen Stifters Dr. Carl Manfred Bayer und seines Vaters Dr. Carl Maximilian Bayer. Beide waren mehr als sechzig Jahre in der Nähe von Ravensburg als niedergelassene Landärzte tätig. Dr. Carl Manfred Bayer studierte Medizin an der Universität Tübingen. Die Preise wurden für Wissenschaftler unter 40 Jahren ausgeschrieben, die auf dem Gebiet der Krebsforschung tätig sind und ihre Forschung in Württemberg durchführen oder die gebürtige Württemberger sind. Die nächste Ausschreibung des Württembergischen Krebspreises ist für Herbst 2014 geplant. (<link http: www.dres-bayer-stiftung.de>www.dres-bayer-stiftung.de)

Kontakt:

Prof. Dr. Claus D. Claussen, Vorsitzender Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer-Stiftung
Universität Tübingen
Radiologische Klinik
Telefon +49 7071 29-86794
<link>kontakt[at]dres-bayer-stiftung.de

Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Dr. Karl Guido Rijkhoek
Leitung
Antje Karbe
Pressereferentin
Telefon +49 7071 29-76789
Telefax +49 7071 29-5566
antje.karbe[at]uni-tuebingen.de

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