Pressemitteilungen
13.04.2021
Studium Generale im Sommer digital
Vorlesungsreihen diesmal online: Forschende diskutieren das Zusammenleben von Juden und Christen, Übergänge im Lebenslauf, ästhetische Phänomene und den „Fluch der Kassandra“
Das Studium Generale der Universität Tübingen findet im Sommersemester 2021 erstmals virtuell statt. Aufgrund der andauernden Pandemie bietet die Universität ein kleines Programm im digitalen Format an. „Nach zwei Semestern Pause freuen wir uns, das Studium Generale wiederbeleben zu können“, sagt Professorin Karin Amos, Prorektorin für Studierende, Studium und Lehre. „Wir hoffen, das Tübinger Publikum auch auf diesem Wege zu begeistern. Langfristig möchten wir jedoch wieder zu Präsenzveranstaltungen zurückkehren, sofern es die Pandemie zulässt.“
In der Reihe „How dare you!“ ‒ Kassandrarufe einst und jetzt (Montag, 20:15 Uhr) beleuchtet Professor Jürgen Wertheimer den „Fluch der Kassandra“: Die allzu menschliche Tendenz, Warnungen zu Fehlentwicklungen in der Gesellschaft in den Wind zu schlagen, sei es durch die Cassandra der griechischen Mythologie, Jeanne d’Arc oder aktuell die Schwedin Greta Thunberg.
In der Reihe Jüdisches Schwaben. Neue Perspektiven auf das Zusammenleben von Christen und Juden (Mittwoch, 18:15 Uhr) zeichnet das Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften einen differenzierteren Blick auf das Zusammenleben von Juden und Christen: Im Fokus stehen bislang wenig beachtete Phasen funktionierender Koexistenz und eines regen kulturellen Austausches im Mittelalter und in der Neuzeit. In der Schlussdiskussion mit Angehörigen der jüdischen Gemeinschaft und dem Beauftragten der Landesregierung gegen Antisemitismus wird die aktuelle Situation von Juden in Baden-Württemberg thematisiert.
Das DFG-Graduiertenkolleg „Doing Transitions“ präsentiert in der Reihe Doing Transition ‒ wie sich Übergänge im Lebenslauf herstellen (Donnerstag, 18:15 Uhr) seine Forschung. Promovierende der Universität Tübingen und der Goethe-Universität Frankfurt am Main untersuchen hier die vielfältigen Übergänge, die wir im Laufe unseres Lebens meistern müssen – von „Klassikern“ wie Elternschaft oder Ruhestand bis zu den weniger stark institutionalisierten Übergänge wie Partner(innen)losigkeit, die beginnende kindliche Mobilität oder Übergänge ins Sprechen über Erfahrungen sexualisierter Gewalt in der Kindheit.
In der Reihe Aesthetic turn ‒ Perspektiven einer „Anderen Ästhetik“ der Vormoderne (Donnerstag, 18:15 Uhr) diskutiert der Sonderforschungsbereich „Andere Ästhetik" Fragen der Kunst und Ästhetik. Der Verbund beschäftigt sich mit ästhetischen Phänomenen – Objekten, Texten, Artefakten – von der griechischen Antike bis an die Schwelle zur Moderne. Was ist und wo beginnt Kunst? Wozu ist sie gut und was darf sie? Welche Kontinuitäten zeichnen sich in der historischen und kulturellen Vielfalt des Ästhetischen ab? Die Vorlesungsreihe soll vormoderne Ästhetik einem breiteren Publikum bekannt machen und einen neuen Blick für Debatten der Gegenwart eröffnen.
Das Studium Generale steht allen Interessierten offen, die Teilnahme ist kostenlos. Die Zugangslinks zu den jeweiligen Veranstaltungen sowie der Programmflyer sind auf der Seite www.uni-tuebingen.de/studium-generale hinterlegt. Der Flyer kann auch in gedruckter Form unter sekretariat-kommunikationspam prevention@zv.uni-tuebingen.de bestellt werden.
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