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30.03.2022

Universität Tübingen bleibt auf Wachstumskurs

Drittmitteleinnahmen erstmals über 250 Millionen Euro – Rektor Engler legt Jahresbericht 2021 vor

Die Universität Tübingen bleibt auf Wachstumskurs. „Allen Schwierigkeiten und Herausforderungen zum Trotz konnte die Universität im vergangenen Jahr erneut mehr Forschungsmittel einnehmen und mehr Studierende auf dem Campus begrüßen“, sagte der Rektor der Universität, Professor Bernd Engler, bei der Vorstellung des Jahresberichts am Mittwoch. Dank eines außergewöhnlichen Engagements aller Hochschulangehörigen habe die Universität die Corona-Pandemie in den letzten beiden Jahren gut überstanden und werde im bevorstehenden Sommersemester weitestgehend wieder in den Normalbetrieb zurückkehren. 

In fast allen wichtigen Parametern konnte die Universität Tübingen im vergangenen Jahr Zuwächse verbuchen. So stiegen die Gesamteinnahmen der Universität um rund 1,6 Prozent auf 695,7 Millionen Euro. Überproportional stark kletterte die Summe der eingeworbenen Forschungsdrittmittel. Sie stiegen mit 258,3 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent und erreichten einen neuen Rekordwert. Von den Drittmitteln entfiel mehr als die Hälfte auf die Medizinische Fakultät, die allein 141,5 Millionen Euro einwarb. Wichtigster Geldgeber bei den Drittmitteln blieb die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit 85,8 Millionen Euro, gefolgt von der Bundesregierung mit 58,9 Millionen Euro sowie Stiftungen und Spenden mit 48,4 Millionen Euro. 
 
Die hohe Attraktivität Tübingens als Studienort lasse sich ebenfalls an wichtigen Kennziffern ablesen, sagte Engler. Gegen den bundesweiten Trend steige die Zahl der Studierenden an der Universität Tübingen weiter. So waren im Wintersemester 2021/22 insgesamt 28.159 Personen eingeschrieben, 723 mehr als noch vor einem Jahr. Die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger (Erst- und Neueinschreibungen) kletterte gegenüber dem Vorjahr von 5.332 auf 5.428. Einen deutlichen Zuwachs gab es bei den internationalen Studierenden, deren Zahl um 305 auf 3.927 stieg. „Bei den internationalen Studierenden konnten wir bereits im vergangenen Jahr wieder das Niveau der Jahre vor Beginn der Pandemie erreichen“, sagte Engler: „Diesen Trend wollen wir in den nächsten Jahren weiter verstärken.“

Einen Zuwachs gab es auch bei der Zahl der Beschäftigten. Die Zahl der Stellen stieg nach Vollzeitäquivalent um 4,6 Prozent auf 5.610, darunter 4.169 im wissenschaftlichen Bereich. Die Zahl der Professorinnen und Professoren stieg um zehn auf 539. Der Frauenanteil an den Professuren kletterte von 25,8 auf 26,8 Prozent. „Die Zahl der Professorinnen, die an der Universität Tübingen forschen und lehren, ist nach wie vor zu niedrig“, sagte Engler. „Daher haben wir die gezielte Förderung vielversprechender Wissenschaftlerinnen im 2021 weiter ausgebaut.“ Er verwies auf das neu eingeführte Förderprogramm „Athene Advanced“, mit dem neu berufene Juniorprofessorinnen durch Coaching-Maßnahmen unterstützt werden, sowie die ebenfalls neue Programmlinie „Athene-Mentoring“, mit deren Hilfe Studentinnen an eine wissenschaftliche Karriere herangeführt werden sollen. 

Wachsende Bedeutung internationaler Projekte

„2021 ist auch im Hinblick auf die Ansiedlung neuer Forschungseinrichtungen am Standort Tübingen ein wichtiges Jahr gewesen“, sagte der Rektor. „Ein Meilenstein war dabei zweifellos die erfolgreiche Bewerbung um das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit.“ Hier werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Tübingen künftig an neuen Präventions-, Diagnose- und Therapieverfahren für psychische Erkrankungen arbeiten. 

Wichtige Impulse für die internationale Forschungskooperation seien zudem von den neuen Globalen Zentren für Klima und Gesundheit zu erwarten. Wie der Rektor berichtete, ist es der Universität 2021 gelungen, gleich drei dieser Zentren einzuwerben, die sich künftig mit dem richtigen Umgang mit Wassermangel und Trockenheit, schnelleren Reaktionen auf die Ausbreitung von Infektionskrankheiten sowie der Pandemievorsorge in zentralafrikanischen Ländern befassen werden. Die Zentren werden vom Deutschen Akademischen Austauschdienst zunächst bis 2025 mit bis zu 600.000 Euro pro Jahr gefördert. 

„Die Corona-Krise hat Forschung und Lehre auf internationaler Ebene in den vergangenen zwei Jahren erheblich erschwert, der Krieg gegen die Ukraine die Situation nochmals dramatisch verschärft“, sagte Engler: „Umso wichtiger ist es, dass wir mit unseren Anstrengungen nicht nachlassen und weiterhin für den grenzüberschreitenden Austausch von Bildung und Wissen eintreten.“ Der Rektor verwies in diesem Zusammenhang auf die europäische Universitätsallianz CIVIS, die im vergangenen Jahr mit den Universitäten Glasgow und Salzburg zwei weitere renommierte Mitglieder habe aufnehmen können: „Trotz der Pandemie haben die CIVIS-Partner den Ausbau des Lehrangebots für die mehr als 380.000 Studierenden im Verbund weiter vorangetrieben.“ 

Kontakt:

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