Pressemitteilungen
21.10.2021
Universität Tübingen eröffnet “Center for Religion, Culture and Society”
Zentrum erforscht fachübergreifend die Rolle von Religion in unterschiedlichen Kontexten – Festakt mit der US-Historikerin Dagmar Herzog
Die Universität Tübingen eröffnet ein „Center for Religion, Culture and Society (CRCS)“: Das neue Zentrum wird fachübergreifend die Rolle von Religion im sozialen, kulturellen und öffentlichen Leben und in historischen Zusammenhängen erforschen. Zum feierlichen Auftakt am Donnerstag, 28. Oktober 2021, um 18:15 Uhr im Festsaal der Universität ist die deutsch-amerikanische Historikerin Professorin Dagmar Herzog (City University of New York) als Festrednerin eingeladen. Sie spricht zum Thema „Behindertenrechte und reproduktive Rechte – Deutschland im Sommer 1989“. Weitere Rednerinnen sind Professorin Marion Müller (Soziologie) und Professorin Regina Ammicht Quinn (Ethik) von der Universität Tübingen.
Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, den Festakt über den Live-Stream zu verfolgen: https://www.youtube.com/watch?v=juVcIc3-SYk. Die Zahl der Gäste im Festsaal der Neuen Aula ist begrenzt. Anmeldungen richten Sie bitte per Mail an: crcsspam prevention@uni-tuebingen.de.
Das CRCS nimmt religiöse, kulturelle, säkulare und gesellschaftliche Verflechtungen in den Blick. Als Plattform vernetzt es Forschende verschiedener Fachrichtungen und ermöglicht einen interdisziplinären Austausch zum Thema, innerhalb der Universität wie auch international. Geplant sind unter anderem Gastvorträge und monatliche Kolloquien. Die Universität kann eine Vielzahl religionsbezogener Disziplinen aufweisen: Zwei christlich-theologische Fakultäten (evangelisch, katholisch), das Zentrum für Islamische Theologie, eine traditionsreiche Judaistik, eine nicht-theologische Religionswissenschaft sowie Orient- und Islamwissenschaft, darüber hinaus Vertreterinnen und Vertreter aus den Literatur-, Kultur- sowie Geschichts- und Sozialwissenschaften beschäftigen sich mit Fragestellungen, in denen religiöse Identitäten und Institutionen eine große Rolle spielen.
Dagmar Herzog ist als Distinguished Professor of History und als “Daniel Rose Faculty Scholar” am Graduate Center der City University in New York tätig. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind unter anderem die Geschichte des Holocaust und seine Folgen, sowie Religions- und Sexualitätsgeschichte. Derzeit erforscht sie den Umgang mit Behinderung in Theologie und Politik in Deutschland in der Zeit von 1900 bis 2020.
In ihrem Festvortrag spricht sie darüber, wie reproduktive Rechte und Behindertenrechte, beides Nachzügler im Menschenrechtskanon der Nachkriegszeit, als konkurrierend angesehen wurden ‒ und deckt unerwartete Folgen auf. Herzog konzentriert sich dabei auf die Kontroversen, die im Sommer 1989 über den utilitaristischen Philosophen Peter Singer in Deutschland ausbrachen und stellt diese als Überschneidung mit einer lange verzögerten historiografischen Neubetrachtung des nationalsozialistischen Mordprojekts an Behinderten dar.
Alle Informationen auch unter https://uni-tuebingen.de/crcs
Kontakt:
Theresa Mayer
Universität Tübingen
Center for Religion, Culture and Society (CRCS), Koordination
crcsspam prevention@uni-tuebingen.de
Pressekontakt:
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