Uni-Tübingen

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30.10.2024

Professur (W3) für sozialwissenschaftliche Antisemitismusforschung (m/w/d)

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Fachbereich Sozialwissenschaften

Bewerbungsfrist: 27.11.2024

An der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät – Fachbereich Sozialwissenschaften – ist zum 1.Oktober 2025 die

Professur (W3) für sozialwissenschaftliche Antisemitismusforschung (m/w/d)

zu besetzen.

Der/Die Stelleninhaber/in soll das Gebiet der Sozialwissenschaftlichen Antisemitismusforschung in Forschung und Lehre vertreten. Ziel der Professur ist die systematische Beforschung des gegenwärtigen Antisemitismus und seiner gesellschaftlichen Einbettungen. Im Rahmen der trans- und interdisziplinären Forschung des Instituts für Rechtsextremismusforschung (IRex) komplementiert sie einerseits die Forschung zu rechtsextremen Akteurinnen und Akteuren, Organisationen und Netzwerken, Diskursen und Disseminationsstrategien rechtsextremer Weltbilder in den (sozialen) Medien, andererseits komplettiert sie die am IRex verorteten Schwerpunkte zur anwendungsorientierten politischen Bildungs-, Transfer- und Implementationsforschung.

Schwerpunkte in der sozialwissenschaftlich und intersektional ausgerichteten Forschung auf Basis eines pluralen Antisemitismusverständnisses liegen in der theoretischen Fundierung sowie empirischen Arbeiten. Es werden Kenntnisse und Erfahrungen in der qualitativen empirischen Sozialforschung, der Erforschung der extremen Rechten sowie Schwerpunkte in mindestens zwei der folgenden Bereiche erwartet:

  • Untersuchung sozialer und kultureller Entstehung und Verbreitung von Antisemitismus
  • Analysen zur Komplexität gegenwärtiger alltagskultureller, medialer u.a. Erscheinungs- und Ausdrucksformen des Antisemitismus unter Berücksichtigung ihrer Bedeutung für Ideologien der sozialen Ungleichwertigkeit
  • Forschung zu antisemitischen (Verschwörungs-)Narrativen, insbesondere deren Verbreitung, Verwendung, Wandel und Wirkung in gesellschaftlichen Diskursen
  • Analysen politischer und sozialer Reaktionen auf Antisemitismus, insbesondere unter Einbindung der Betroffenenperspektive
  • Forschung zu demokratischer Resilienzförderung gegen Antisemitismus

Von dem/der Stelleninhaber/in wird die Bereitschaft erwartet, Drittmittelprojekte einzuwerben, sich in intensiven Kooperationen innerhalb und außerhalb des IRex einzubringen, an den Monitorings mitzuwirken und sich an (interdisziplinären) Verbundforschungsvorhaben der Universität zu beteiligen. Darüber hinaus wird erwartet, dass sich der/die Stelleninhaber/in aktiv im Praxistransfer wissenschaftlicher Erkenntnisse engagiert. Erwartet werden überdies die Mitwirkung an der Entwicklung und Realisierung der (Zertifikats-)Studiengänge des IRex sowie Lehrangebote in den Bachelor- und Masterstudiengängen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät sowie fakultätsübergreifend, z.B. im Feld der Jüdischen Studien.

Die Professur ist am Institut für Rechtsextremismusforschung (IRex) verortet. Das IRex ist als Institut Teil der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät und umfasst aktuell neben der ausgeschriebenen Professur drei W3-Professuren für Rechtsextremismusforschung. Ziel des Instituts ist es, das vielgestaltige, komplexe und multikausale Phänomen des Rechtsextremismus in Baden-Württemberg, Deutschland, Europa und darüber hinaus interdisziplinär, methodenpluralistisch und unter besonderer Berücksichtigung alltags- und lebensweltlicher Perspektiven zu erforschen, praxisrelevante Forschungsergebnisse für Gesellschaft und Politik zur Verfügung zu stellen und auf diese Weise die Widerständigkeit und Wehrhaftigkeit demokratischer Strukturen und Institutionen zu fördern. Das Institut ist inhaltlich entlang von vier Themenclustern organisiert: a) Rechtsextreme Wissenskonstruktionen und Ideologien, b) Rechtsextreme Akteur/innen, Organisationen und Netzwerke, c) Rechtsextreme Diskurse, Medien und Strategien der Öffentlichkeit sowie d) Politische Bildung, Transfer- und Implementationsforschung. Die Forschungsperspektiven und -ergebnisse werden in einem methodenpluralen Rechtsextremismusmonitoring zusammengeführt und der Öffentlichkeit auf der Forschungsplattform Extreme Rechte zur Verfügung gestellt. Aus Zielen und inhaltlicher Struktur ergeben sich besondere Ansprüche an die ausgeschriebene Professur: Der/Die Stelleninhaber/in muss eine hohe Bereitschaft zur und Erfahrungen in der Zusammenarbeit in einem inter- und transdisziplinären Forschungskontext sowie im Einwerben von Drittmitteln zum Aufbau von projektförmiger Forschung mitbringen. Erwartet wird ferner die konstruktive Mitarbeit im Rahmen des Rechtsextremismusmonitoring, der Kooperation mit Praxispartnern sowie beim Aufbau weiterer Studiengänge.

Einstellungsvoraussetzungen sind eine thematisch einschlägige, hervorragende Promotion, die Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher Leistungen im Bereich der Sozialwissenschaften oder für die Antisemitismusforschung einschlägiger Themen mit einer dezidiert theoretisch wie empirisch sozialwissenschaftlichen Perspektive. Weiterhin werden vorausgesetzt pädagogische Eignung und einschlägige Lehrerfahrung. Erwünscht sind Leitungserfahrungen und Praxisbezüge.

Die Universität Tübingen setzt sich für die Ziele der Gleichstellung und Diversität ein und fördert aktiv Chancengleichheit. Zur Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre bitten wir qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um ihre Bewerbung. Qualifizierte internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben.

Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Bewerbungen sind bis zum 27. November 2024 über das Bewerbungsportal der Universität Tübingen https://berufungen.uni-tuebingen.de einzureichen.

Rückfragen formaler Art können an Frau Claudia Christ (dekanatspam prevention@wiso.uni-tuebingen.de) und inhaltlicher Art an die Dekanin Prof. Dr. Taiga Brahm (dekanspam prevention@wiso.uni-tuebingen.de) gerichtet werden.
 

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