Zehn Jahre LEAD
Internationale Spitzenposition für empirische Bildungsforschung in Tübingen
Die empirische Bildungsforschung feierte Mitte Oktober das zehnjährige Bestehen des Forschungsnetzwerks LEAD an der Universität Tübingen.
LEAD startete als Graduiertenschule, die von 2012 bis 2019 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit insgesamt neun Millionen Euro gefördert wurde. Die Universität und das Land Baden-Württemberg garantieren seither die weitere Arbeit. Ab 2016 erweiterte sich die Graduiertenschule zum Forschungsnetzwerk, das heute mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zwölf Fachgebieten und mehr als zehn Nationen vereint. Bislang konnten 86 Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen von LEAD ihre Promotion erfolgreich abschließen.
„Gemeinsam haben sie maßgeblich dazu beigetragen, dass Tübingen zu einem der produktivsten Standorte weltweit in Pädagogischer Psychologie geworden ist“, sagte Professor Ulrich Trautwein, Co-Direktor von LEAD. Der Bildungsforscher verwies auf die Ergebnisse eines im Fachmagazin Educational Psychology Review veröffentlichten globalen Rankings. Darin belegte die Universität Tübingen den vierten Platz und schaffte es als einzige wissenschaftliche Einrichtung in Deutschland unter die Top 20. Angeführt wird das Ranking von drei US-amerikanischen Universitäten.
Die Abkürzung LEAD steht für Learning, Educational Achievement, and Life Course Development, was man mit „Lernprozesse, Bildungserfolg und Entwicklung im Lebensverlauf“ übersetzen kann. LEAD vernetzt Forschende aus unterschiedlichen Fachbereichen wie Erziehungswissenschaft, Psychologie, Informatik, Mathematik, Wirtschaftswissenschaft, Sportwissenschaften und Kinder- und Jugendpsychiatrie. Erfahrene Forschende coachen die jüngeren und unterstützen bei der Vernetzung, auch mit internationalen Kolleginnen und Kollegen aus über zehn Ländern weltweit. Mit 27 Schulen unterhält LEAD Partnerschaften, was dazu führt, dass sich die Studien des Forschungsnetzwerks durch eine große Nähe zu Praxis auszeichnen.
An LEAD beteiligt sind neben der Universität Tübingen auch das Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen und das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) in Bonn.