Uni-Tübingen

Ausschreibung im Bereich Pharmazie

26.08.2024

BMBF: Ausbau und Vernetzung der Modellierungskompetenz für schwere Infektionskrankheiten

Frist: 14. November 2024 (Zweistufiges Verfahren, Projektskizze)

Um das interdisziplinäre Forschungsfeld der epidemiologischen Modellierung in Deutschland nachhaltig zu stärken, zu internationalen Vorreitern aufzuschließen und damit im Bedarfsfall dringend benötigte Kompetenzen dauerhaft in Deutschland vorzuhalten, bedarf es einer Fortschreibung und Weiterentwicklung dieser Initiative. Weiteren Forschungsbedarf gibt es dabei insbesondere beim Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zur Verbesserung von Modellierungsmethoden, der Entwicklung von erweiterten und integrierten Modellen, die neben der Ausbreitung von Infektionserregern auch die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen von Infektionskrankheiten abbilden, sowie der Modellierung von weiteren Infektionserregern, die zukünftig in Deutschland an Bedeutung gewinnen könnten.

Durch den leichten Übertragungsweg erscheint es relativ wahrscheinlich, dass eine etwaige nächste Pandemie ebenfalls von einem respiratorischen Infektionserreger verursacht wird. Zudem sind endemische respiratorische Erreger auch für eine hohe saisonale Krankheitslast (Influenza-Virus) verantwortlich. Neben respiratorischen Infektionserkrankungen gab es in den vergangenen Jahren auch weitere Erkrankungen, die von der Weltgesundheitsorganisation als „Gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ deklariert wurden, wie zum Beispiel Mpox (Affenpocken), Ebolafieber und Zikafieber. Dies sind zum Teil Infektionserkrankungen, die in Deutschland noch nicht auftreten, aber in anderen Ländern zu beobachten sind und über Rückreisende aus diesen Ländern auch nach Deutschland gelangen könnten. Auch der Klimawandel bringt die Gefahr mit sich, dass künftig vektorübertragene Infektionserreger in Deutschland an Bedeutung gewinnen könnten. Ein Beispiel hierfür ist die vermehrte Ausbreitung und das Überleben von Stechmücken und Zecken und ein damit einhergehender Anstieg der von diesen übertragenen Erkrankungen, wie zum Beispiel West-Nil-Fieber, Frühsommer-Meningoenzephalitis und Borreliose. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet, das in Deutschland für eine hohe Krankheitslast verantwortlich ist, sind Infektionen im Zusammenhang mit einer medizinischen Maßnahme, die sogenannten nosokomialen Infektionen. Insbesondere das Entstehen und die Übertragung multiresistenter Erreger können in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu einem Gesundheitsrisiko durch verminderte Behandlungsoptionen werden.

Diese Fördermaßnahme zielt darauf ab, die Kompetenzen sowie die fächerübergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung im Bereich der epidemiologischen Modellierung in Deutschland weiter zu stärken und die Diversifikation des Forschungsfelds zu unterstützen. Damit soll ein Beitrag zur Vorhaltung wichtiger und vielfältig aufgestellter Modellierungskompetenzen für den Fall von Pandemien und Epidemien geleistet werden, so dass die pandemische Resilienz in Deutschland nachhaltig gestärkt wird.

Die Ziele dieser Fördermaßnahme sind erreicht, wenn in interdisziplinärer Zusammenarbeit neues Wissen zur Modellierung schwerer Infektionskrankheiten generiert und publiziert wurde und darüber hinaus der Austausch und die Vernetzung im Bereich der epidemiologischen Modellierung nachhaltig vorangetrieben wurden.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. 

Die Projektskizze ist bis spätestens 14. November 2024 vorzulegen.

Mit der Abwicklung beauftragt:

Projektträger Jülich (PtJ)
Nachhaltige Entwicklung und Innovation
Hochschulen, Innovationsstrukturen, Gesundheit
– Molekulare Lebenswissenschaften (HIG2) –
Forschungszentrum Jülich GmbH
52425 Jülich 
Telefax: 0 24 61/61 90 80
https://www.ptj.de 

Ansprechpersonen sind:

Dr. Sigrid Grolle 
Telefon: 0 24 61/61 8602
s.grollespam prevention@ptj.de 

Dr. Miriam Engels 
Telefon: 0 24 61/61 84185
mi.engelsspam prevention@ptj.de 

Mehr Informationen:

https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2024/08/2024-08-05-Bekanntmachung-Infektionskrankheiten.html

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