Uni-Tübingen

Ausschreibung im Bereich Pharmazie

20.06.2024

Memento Preis 2024

Deadline: 18.08.2024

Mit dem Memento Preis zeichnen wir besonderes Engagement in den Bereichen Politik, Forschung und Journalismus zu vernachlässigten Gesundheitsbedürfnissen aus. Wir treten dafür ein, dass Menschen weltweit die Gesundheitsversorgung bekommen, die sie benötigen und dies zu Preisen, die sie bezahlen können. Nur so kann das Menschenrecht auf Gesundheit verwirklicht werden.

Ausgezeichnet werden beim Memento Forschungspreis die Aktivitäten, die einen wichtigen Beitrag leisten bei der Erforschung und Entwicklung von vorbeugenden Maßnahmen, Diagnostika und Therapien zu vernachlässigten Gesundheitsbedürfnissen insbesondere in ärmeren Ländern. Der Forschungspreis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Die gesundheitlichen Bedürfnisse insbesondere von Menschen in ärmeren Ländern werden seit langem vernachlässigt. Für zahlreiche Krankheiten gibt es keine brauchbaren Impfstoffe, Diagnostika oder Medikamente, obwohl viele Menschen sie dringend benötigen. Vernachlässigte und armutsassoziierte Krankheiten wie Lepra, Tuberkulose aber auch Ebola und die steigende Zahl von Antibiotikaresistenzen sind Beispiele dafür. Wenn es doch Präparate gibt, sind diese oft veraltet oder ungeeignet für den Gebrauch in infrastrukturschwachen Gegenden und extremen klimatischen Bedingungen. Oder sie sind, wie im Falle von Hepatitis C oder nicht-übertragbaren Erkrankungen wie Krebs, häufig viel zu teuer.

Krankheiten, die Menschen in Armut betreffen, nicht häufig auftreten oder nur kurzzeitig behandelt werden müssen, werden von der kommerziellen Forschung oft vernachlässigt. Sie passen schlichtweg nicht zum Interesse der Pharmaindustrie an hohen Verkaufszahlen und hohen Profiten. Auch die von Firmen gesetzten Preise orientieren sich letztlich nicht an den tatsächlichen Forschungskosten, sondern daran, was der Markt hergibt.

Um auf diese gravierenden Herausforderungen hinzuweisen, haben sich Ärzte ohne Grenzen, Brot für die Welt, die BUKO Pharma-Kampagne und die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe zusammengeschlossen und gemeinsam den Memento Preis ins Leben gerufen. Die Bedeutung öffentlicher Forschung hervorzuheben war dabei stets ein zentrales Anliegen.

Kriterien für die Bewerbung um den Forschungspreis 2024:

  • Nur Forschungsprojekte, die mit öffentlichen deutschen Geldern finanziert und deren Ergebnisse 2021-2024 publiziert wurden, kommen in Betracht.
  • Die Forschungsgruppe bzw. die*der Forscher*in ist in Deutschland angesiedelt. Möglich und gewünscht sind auch deutsch-internationale Partnerschaften.
  • Möglich sind: Grundlagenforschung, klinische Studien, Anwendungsforschung, epidemiologische Studien
  • Die Forschungsergebnisse sollten der allgemeinen Öffentlichkeit gut zu vermitteln und beispielhaft für die Ziele des Memento-Preises sein, d.h. Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse von Menschen insbesondere in ärmeren Ländern und Impulse für Veränderungen schaffen.
  • Wünschenswert ist darüber hinaus: Die eingereichte Arbeit trägt dazu bei, dass Forschung stärker dem Geist der Kooperation und Kollaboration entspricht und durch offenen Austausch (beispielsweise von geistigem Eigentum, Wirkstoffen, Forschungs- und Studienergebnissen) die medizinische Entwicklung beschleunigt und sichergestellt werden kann. Der zu prämierende Forschungsbeitrag führt zu einem für alle Menschen bezahlbaren Produkt.

Im Fokus der Forschung sollen vernachlässigte Gesundheitsbedürfnisse stehen.
Diese beziehen sich auf:

  • vernachlässigte Tropenkrankheiten (entsprechend der WHO-Liste),
  • armutsassoziierte Erkrankungen z.B. Lassa, Tuberkulose, Malaria,
  • vernachlässigte Aspekte von Krankheiten, zu denen eigentlich umfangreicher geforscht wird, z.B. HIV/Aids bei Kindern oder nichtübertragbare Erkrankungen im Globalen Süden und
  • weitere Krankheiten, die zwar viele Menschen betreffen, für die aber keine adäquaten Präparate entwickelt werden, bspw. Zu antimikrobiellen Resistenzen

Kennzeichnend hierfür sind vor allem drei Aspekte:

  1. Das vernachlässigte Gesundheitsbedürfnis betrifft vor allem Menschen in ärmeren Ländern.
  2. Es gibt eine Forschungslücke und es braucht dringend neue Medikamente, Impfungen oder Diagnostika.
  3. Es besteht ein Marktversagen, da kommerzielle Aspekte für die Entwicklung der benötigten neuen Produkte nicht greifen.

Bewerbungen sind bis zum 18. August 2024 einzusenden.

Mehr Informationen:
https://memento-preis.de/der-memento-medienpreis/#bewerbung
https://memento-preis.de/wp-content/uploads/Ausschreibung-Memento-Forschungspreis-2024.pdf

Das Memento-Bündnis
(Ärzte ohne Grenzen, Brot für die Welt, BUKO Pharma-Kampagne und DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.)
 

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