Uni-Tübingen

Ausschreibung im Bereich Wirtschaftswissenschaften

08.07.2024

BMBF: „Wissenschaftlichen Voruntersuchungen“ zur Zukunft der Wertschöpfung in Deutschland

Frist: 18. August 2024 (Zweistufiges Verfahren, Projektskizzen)

Das Fachprogramm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ (zukunft-der-wertschoepfung.de) betrachtet Forschungsfragen zur Wertschöpfung der Zukunft in Deutschland. Der Begriff der Wertschöpfung bezeichnet das koordinierte Zusammenspiel von Kompetenzen, Schlüsseltechnologien und sozialen Prozessen, aus dem Produkte und Dienstleistungen hervorgehen – die Basis von Wohlstand. Technologische Souveränität ist die Voraussetzung dafür, neue Wertschöpfungsprozesse zu entwickeln und abzusichern. Für die Wettbewerbsposition ist es zudem entscheidend, neue beziehungsweise kommende Entwicklungen, Bedarfe und Veränderungen zu antizipieren. Die vorliegende Bekanntmachung setzt hier an.

Es ist die fortlaufende Aufgabe des lernenden Programms „Zukunft der Wertschöpfung“, die Bereiche und Themen zu identifizieren, die kommende Wertschöpfungsprozesse prägen (können). Deshalb nutzt das Programm Instrumente der Vorausschau, um seine Schwerpunkte zu aktualisieren. Die hieraus entstehenden Erkenntnisse sollen zugleich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Ziel der Förderung ist es entsprechend:

  • wissenschaftsgetriebene Untersuchungen zur Zukunft der Wertschöpfung zu unterstützen: jedes Projekt entwickelt mindestens eine These, die sich deutlich vom Stand der Technik abhebt.
  • thematische Anregungen zentraler Akteure und Interessensträger zu Fragen der Wertschöpfung der Zukunft aufzugreifen und zu untersuchen: jedes Projekt entwickelt ein bis vier neue Ansätze zum Forschungsbedarf.
  • Ergebnisse der Projekte für (weitergehende) Diskussionen zur Zukunft der Wertschöpfung bereitzustellen.
  • frühzeitig Potenziale für die Wertschöpfung in den in Nummer 2 genannten Themenfeldern zu ermitteln, aus denen neue Grundlagen für gesellschaftlichen Wohlstand und technologische Souveränität erwachsen.

Dazu werden diese Themenfelder definitorisch erfasst, mögliche Auswirkungen auf die Wertschöpfung beschrieben und die Bedeutung der Themenfelder für die Wertschöpfung der Zukunft sowie deren Wirkungen auf die technologische Souveränität dargestellt.

Dabei werden die im Programm formulierten sechs Perspektiven der Wertschöpfung berücksichtigt, um einen umfassenden Überblick über das jeweilige Wertschöpfungssystem zu erhalten:

  1. Dynamik von Wertschöpfungssystemen,
  2. Menschen in der Wertschöpfung,
  3. Geschäftsmodelle und Nutzenversprechen,
  4. Ressourcen,
  5. Soziotechnische und methodische Innovationen sowie
  6. Vernetzung und Kollaboration.

Jeweils eine wissenschaftliche Voruntersuchung („Projekt“) wird in folgenden Themenfeldern gefördert:

  • Potenziale der Automatisierung als Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels:
    Das Projekt greift gesellschaftliche, ökonomische und technologische Rahmenbedingungen auf und bewertet Chancen und Risiken der Automatisierung industrieller Wertschöpfung. Reine Software-Automatisierungen ohne industrielle Anwendungsperspektive sind nicht Gegenstand der Untersuchung.
  • Einsatz von künstlicher Intelligenz und digitaler Assistenz in Unternehmens- und Arbeitsprozessen:
    Das Projekt adressiert Bedarfe und Potenziale von KI-Technologien und digitalen Assistenzsystemen in Bezug auf unternehmensinterne Prozesse sowie auf Aspekte des jeweiligen Wertschöpfungssystems.
  • Digitalisierung und Virtualisierung in Wertschöpfungssystemen, wie beispielweise digitaler Zwilling und „Industrial Metaverse“:
    Im Sinne einer lebenszyklusorientierten Wertschöpfung analysiert das Projekt die Rahmenbedingungen und Potenziale von Digitalisierung und Virtualisierung für eine systemorientierte Entwicklung und Optimierung von Produkten, Produkt-Service-Systemen, Dienstleistungen und Produktionssystemen.
  • Kompetenzvermittlung, neue Wege der Lernförderlichkeit und Arbeitskulturen im Wandel – Reaktionsfähigkeit in dynamischen Wertschöpfungsstrukturen:
    Vor dem Hintergrund des technologischen, ökologischen und gesellschaftlichen Wandels sucht das Projekt systemische Ansätze und Forschungsbedarfe für die Kompetenzentwicklung im betrieblichen Kontext. Reine Qualifizierungskonzepte ohne Verbindung zu Systemen der Wertschöpfung sind ausgeschlossen.
  • Arbeitswelten und Nutzenversprechen von gesellschaftlich notwendigen Dienstleistungen – Interaktion, ökonomische Wertschöpfung und gesellschaftlicher Nutzen:
    Das Projekt ermittelt die Potenziale und Herausforderungen der digitalen und plattformbasierten Integration verschiedener, miteinander verbundener Dienstleistungen, die vor dem Hintergrund des Wandels auch in Zukunft ein funktionierendes Gemeinwesen sicherstellen.

Dienstleistungsinnovationen und Geschäftsmodelle im Kontext regionaler Wertschöpfung und Nachhaltigkeit:
Das Projekt untersucht Bedarfe und Potenziale regionaler Wertschöpfungsstrukturen, um Lösungsansätze für Kollaboration und neue Geschäftsmodelle im Hinblick auf eine ökologische und ökonomische Entwicklung der Region zu erarbeiten. Nicht Gegenstand der Untersuchung sind (historische) Analysen von Wirtschaftsregionen ohne direkten Bezug zu regionalen Wertschöpfungssystemen und Dienstleistungen der Zukunft.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.
Projektskizzen sind bis spätestens 18. August 2024 einzureichen.

Mit der Abwicklung beauftragt:
Projektträger Karlsruhe (PTKA)
Karlsruher Institut für Technologie
Hermann-von-Helmholtz-Platz 1
76344 Eggenstein-Leopoldshafen

Ansprechpersonensind:
Frau Ulrike Klaus
Telefon: +49 (0)721/608-31428
E-Mail: ulrike.klausspam prevention@kit.edu 
und
Herr Michael Eggert
Telefon: +49 (0)721/608-23629
E-Mail: michael.eggertspam prevention@kit.edu 

Mehr Informationen:
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2024/07/2024-07-04-Bekanntmachung-Wertsch%C3%B6pfung.html 

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