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30.04.2024

Besuch von Wissenschaftsministerin Petra Olschowski am Tübinger Hertie-Zentrum für Neurologie

Neue Ansatzpunkte in der Alzheimer-Therapie, Fortschritte in der Neuro-Onkologie und für die Parkinson-Forschung den weltweit höchstdotierten Wissenschaftspreis im Gepäck – Forschende des Hertie-Zentrums für Neurologie präsentierten beim Besuch der Wissenschaftsministerin und MdL Petra Olschowski am Montag, den 29.04.2024 in Tübingen ihre exzellente Arbeit in der Hirnforschung.

Die Delegation vor dem Hertie-Institut für klinische Hirnforschung in Tübingen

Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und MdL Petra Olschowski (Bündnis 90/Die Grünen) besuchte zusammen mit den Mitgliedern des Landtages Baden-Württemberg Dr. Dorothea Kliche-Behnke (SPD) und Daniel Lede Abal (Grüne), sowie Annette Schavan, Vorstandsvorsitzende der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und Bundesministerin a.D., und weiteren Gästen das Hertie-Zentrum für Neurologie.

Die Gäste besichtigten am Montag, den 29. April 2024, das Hertie-Zentrum für Neurologie und erhielten Einblick in die Spitzenforschung auf dem Gebiet der Parkinson-Forschung, der Neuro-Onkologie und der Alzheimer-Therapien.

Ministerin Petra Olschowski sagte dazu: „Seit mehr als 20 Jahren gehört das Hertie-Zentrum für Neurologie in Tübingen zu den Vorreitern bei der Erforschung des menschlichen Gehirns und seiner Erkrankungen. Alzheimer, Parkinson oder Hirntumore betreffen alleine in Deutschland weit über eine Million Menschen – umso bedeutender sind neue Therapieansätze, verbunden mit der Hoffnung, diese Erkrankungen eines Tages aufhalten zu können. Das Hertie-Zentrum für Neurologie leistet hier bedeutende Beiträge in Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Die beeindruckenden Fortschritte der vergangenen Jahre – zuletzt bestätigt durch den Breakthrough Prize in Life Sciences – kommen insbesondere neurologisch erkrankten Patientinnen und Patienten zugute. Mit seiner Arbeit stärkt das Hertie-Zentrum zudem den Forschungs- und Gesundheitsstandort Baden-Württemberg. Als Land haben wir dieses – auch gesellschaftlich relevante Engagement – von Anfang an unterstützt.“

Prof. Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Eberhard Karls Universität Tübingen, begrüßte am Montag die Delegation: „Die Universität freut sich sehr über den heutigen Besuch von Ministerin Petra Olschowski am Hertie-Zentrum für Neurologie in Tübingen und die Möglichkeit, Tübingen als Spitzenstandort in den Neurowissenschaften zu präsentieren. Dank der großzügigen Unterstützung des Landes Baden-Württemberg und der Hertie-Stiftung konnten hier in den letzten 20 Jahren bahnbrechende Fortschritte in der Hirnforschung erzielt werden.“

Annette Schavan, Bundesministerin a.D. und neue Vorstandsvorsitzende der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung: „Wir als Hertie-Stiftung sind stolz auf den Erfolg des Hertie-Zentrums für Neurologie, das wir mit auf den Weg gebracht haben. Wir brauchen genau diese translational angelegten Zusammenschlüsse in der Medizin, um gemeinsam die heutigen und zukünftigen, wachsenden Anforderungen in der Patientenversorgung und Forschung mit neuester Methodik, Technologie und hervorragenden Köpfen meistern zu können. Die heute vorgestellten Ansätze und Einblicke zeigen, dass der Standort Tübingen hier sehr gut aufgestellt ist.“

Prof. Thomas Gasser, Vorstandsvorsitzender des Hertie-Zentrums für Neurologie und Direktor der Abteilung „Neurologie mit Schwerpunkt Neurodegenerative Erkrankungen“, gab einen Überblick über das Zentrum. Prof. Gasser ist außerdem frisch gekürter Preisträger des „2024 Breakthrough Prize in Life Sciences“, des weltweit höchst dotierten Wissenschaftspreises, welcher ihm für die Entdeckung genetischer Risikofaktoren für die Parkinson-Krankheit zusammen mit Ellen Sidransky und Andrew Singleton vom amerikanischen National Institute of Health (NIH) kürzlich bei einer Festveranstaltung in Los Angeles, („der Oskar der Wissenschaft“), verliehen wurde. Er sprach über die Ehre der besonderen Auszeichnung und 25 Jahre Parkinson-Forschung.

Über Herausforderungen und Hoffnungen bei zielgerichteten Therapien gegen Tumore im Gehirn gab Prof. Ghazaleh Tabatabai, Leiterin der Abteilung „Neurologie mit interdisziplinärem Schwerpunkt Neuroonkologie“, einen Überblick. Beim dritten Teil des Besuchsprogramms lag der Schwerpunkt auf neuen Ansatzpunkten in der Alzheimer-Therapie: Prof. Mathias Jucker, Leiter der Abteilung „Zellbiologie Neurologischer Erkrankungen“, stellte neue Therapiemöglichkeiten vor. Den Abschluss des Besuchs bildete eine gemeinsame Gesprächsrunde über die zukünftigen Forschungsfelder am Hertie-Zentrum für Neurologie.

Gemeinsam haben die Universität Tübingen und ihre medizinische Fakultät, das Universitätsklinikum Tübingen, die Hertie-Stiftung und das Land Baden-Württemberg 2001 das Hertie-Zentrum für Neurologie gegründet. So entstand eines der größten Zentren für klinische Hirnforschung in Deutschland mit rund 500 Mitarbeitenden.

Die Aufgaben des Zentrums liegen sowohl in der Krankenversorgung durch die Neurologische Universitätsklinik als auch in der wissenschaftlichen Forschung am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung. In Zukunft möchte sich das Zentrum noch mehr der Entwicklung von Strategien zur Früherkennung, Prävention und Rehabilitation neurologischer Erkrankungen widmen und sich auf zwei Zukunftsfelder konzentrieren: auf die systembasierte Neuromedizin und auf die an den molekularen Krankheitsursachen ansetzende, personalisierte Medizin.

„Die Zukunft der Medizin liegt in den personalisierten Therapien, die an der individuellen Ursache der Erkrankung ansetzen. Darüber hinaus ist in unserer alternden Gesellschaft der Schritt von der kurativen zur präventiven Medizin von großer Bedeutung“, so Prof. Gasser. „Den Menschen ist am besten geholfen, wenn sie gar nicht erst krank werden. Die Weichen hierfür werden jetzt gestellt.“

Pressemeldung des Tübinger Hertie-Zentrum für Neurologie 

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