Uni-Tübingen

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07.09.2015

23+: Orte, Funde & Geschichten - Archäologie im Bodenseekreis

Ein Ausstellungsprojekt der Universität Tübingen und des Pfahlbaumuseums Unteruhldingen

Highlight aus Uhldingen-Mühlhofen: Alemannische Zierscheibe. Photo: Pfahlbaumuseum/Gunter Schöbel

Ein ungewöhnliches Ausstellungskonzept lernten Tübinger Studentinnen und Studenten der Ur- und Frühgeschichte und der Archäologie des Mittelalters im Sommersemester 2015 kennen. Unter Federführung von Prof. Dr. Gunter Schöbel haben die Studierenden 23 Mikroausstellungen zur Archäologie des Bodenseekreises entwickelt.

Das Konzept folgt der Intention zu zeigen, dass jeder einzelne Ort im Bodenseekreis Geschichte hat. Wesentliches Ziel des Projekts ist es, die Identifikation der Menschen mit ihrer Orts- und Stadtgeschichte zu steigern.

Prof. Dr. Schöbel: »Unter dem Motto „Studierende bringen archäologische Fundstücke in ihre Region zurück“ entstand im Wintersemester 2014/15 an der Universität Tübingen der Plan, in Kleinausstellungen historische Objekte und ihre Geschichten einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen.«

So ergab sich die Zielsetzung, eine Lehrveranstaltung anzubieten, zu welcher Studentinnen und Studenten eingeladen waren, sich im Rahmen des Praxisseminars für Museologie mit jeweils einem Fundstück und seiner Geschichte auseinanderzusetzen. Anhand dieses Fundes sollte die regionale Geschichte von unten, vom Ursprungsort her, für alle verständlich gemacht werden.

Im Sommersemester 2015 war es soweit: Die Studierenden beschäftigten sie sich intensiv mit der Kulturgeschichte am Bodensee. Dabei war großes Engagement gefragt. Viele Funde waren nicht aufgearbeitet und mussten u. a. aus den Museen in Karlsruhe, Stuttgart, Freiburg und Mainz mühsam zusammengetragen werden, da die Funde aus mehrhundertjähriger Forschungstätigkeit heute oft weitab vom Bodensee lagern. Die Vitrineneinrichtung, ein erläuternder Begleittafeltext, ein Initiativvortrag, Pressetexte für jede der 23 Gemeinden im Bodenseekreis sowie eine Abschlusspublikation in »Leben am See« - dem Jahrbuch des Bodenseekreises - sind ebenfalls unter Mitwirkung der Studierenden in Angriff genommen worden oder werden gegenwärtig entwickelt. Darüber hinaus sind Vorträge der Archäologinnen und Archäologen in den Gemeinden buchbar. Eine Medienbegleitung wurde ebenso vorbereitet.

Das Ausstellungskonzept beinhaltet, in jeder der 23 Gemeinden des Bodenseekreises eine ausgewählte archäologische Fundstelle ins Rampenlicht zu rücken.

Diese vielen kleinen Schlaglichter auf die Archäologie des Bodenseekreises werden vom 25.09. bis zum 16.10.2015 in den Bankfilialen der Bodenseegemeinden gezeigt. Anschließend folgt eine zusammenführende Schau vom 25.10.2015 bis zum 06.01.2016 im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen.

Die Mikroausstellungen in den Bankfilialen repräsentieren eine Auswahl an Funden aus dem breiten Spektrum der Ur- und Frühgeschichtsforschung und der Archäologie des Mittelalters.

Für die Studierenden ist es ein neuartiges Ausstellungsexperiment in der Fläche. Für die Öffentlichkeit wird es einen Einstieg in die unmittelbare Auseinandersetzung mit der Geschichte der eigenen Region bedeuten, die den meisten bislang unbekannt war. Insgesamt wird die Geschichte der Bodenseebevölkerung in den letzten 10000 Jahren präsentiert. Von den Menschen der Stein- und Bronzezeit über die Römer bis hin zu den Menschen der Neuzeit: Sie alle haben im Boden Spuren hinterlassen, die es zu lesen, analysieren und interpretieren gilt.

Kontakt:

Prof. Dr. Gunter Schöbel, <link>mail[at]pfahlbauten.de, Tel. 07556/928900

Elena Reus

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